10.10.2024 21:24 Uhr

Lehmann befeuert heiße Torwart-Debatte beim DFB

Alexander Nübel (r.) und Oliver Baumann erhalten jeweils ihre Bewährungschance
Alexander Nübel (r.) und Oliver Baumann erhalten jeweils ihre Bewährungschance

Der Fahrplan in der sensiblen Torhüter-Frage bei der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist zumindest für diesen Monat festgelegt. Am kommenden Freitag gegen Bosnien-Herzegowina steht Alexander Nübel erstmals zwischen den Pfosten im DFB-Tor (Live-Übertragung ab 20:15 Uhr bei RTL), am Montag danach erhält gegen die Niederlande Oliver Baumann seine Bewährungschance im deutschen Kasten. Nach Ansicht der langjährigen deutschen Nummer eins Jens Lehmann sind beide Personalien nicht die richtigen. 

Gegenüber der "Bild" betonte der 54-Jährige, dass er sich grundsätzlich auf einen ganz anderen Torhüter als Nummer-eins-Vertreter für den verletzten Marc-André ter Stegen festgelegt hätte.

"Ganz klar: Bernd Leno", antwortete Lehmann auf die Frage, wen er am ehesten als Stammtorwart in der deutschen Nationalmannschaft sieht, so lange Barca-Keeper ter Stegen noch aufgrund seiner schweren Knieverletzung (Patellasehnenriss) ausfallen wird.

Lehmann erklärt, warum seine Wahl auf den 32-Jährigen gefallen wäre, der mittlerweile zum Kapitän beim englischen Erstligisten FC Fulham aufgestiegen ist: "Er spielt mit Fulham in der Premier League, der anspruchsvollsten Liga der Welt. Und er hat eine bessere Ausbildung, wie man eine Abwehr organisiert. Deshalb wundere ich mich, wie das jetzt beim DFB läuft. Aber andererseits wundere ich mich auch nicht …", konnte sich der 61-malige Nationalspieler eine Spitze in Richtung DFB und Bundestrainer Nagelsmann nicht verkneifen.

Lehmann zeigt Verständnis für Leno-Absage

Bernd Leno wurde zwar zur jüngsten Länderspielperiode zur Nationalmannschaft eingeladen, wäre aber nur als Torhüter Nummer drei in die Partien gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande gegangen. Daraufhin lehnte Leno die Einladung ab, führte in der "Bild" dazu aus: "Ich habe mich dazu entschieden, in London zu trainieren. Julian (Nagelsmann, Anm. d. Red.) weiß, dass ich natürlich immer da bin, wenn sie mich brauchen und ich dem Team wirklich weiterhelfen kann. Ich bin mit mittlerweile 32 Jahren kein Newcomer mehr, habe nie Ansprüche hinter Manuel und Marc gestellt, sondern immer abgeliefert und nie Sprüche geklopft."

Die Absage an den Bundestrainer ist nach Ansicht Lehmanns nur verständlich: "An seiner Stelle hätte ich auch so gehandelt. Ich bin davon ausgegangen, dass Leno und ter Stegen nach dem Rücktritt von Manuel Neuer um die Nummer 1 konkurrieren."