Reus: So war das mit der Terzic-"Revolte"
Kurz vor der Winterpause des letzten Jahres soll es bei Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund mächtig geknallt haben. Nach dem Pokal-Aus gegen den VfB Stuttgart (0:2) und dem Bundesliga-Remis gegen Mainz 05 (1:1) soll es sogar zu einer Revolte gegen den damaligen Cheftrainer Edin Terzic gekommen sein. Der angebliche Anführer des Spieleraufstands, Marco Reus, hat sich nun noch einmal ausführlich zu den Vorkommnissen aus dem Dezember 2023 geäußert.
"Das habe ich ja schon einmal klargestellt: Das stimmt einfach nicht", stellte der 35-Jährige gegenüber der "Sport Bild" sofort klar, dass es sich bei den internen Diskussionen im letzten Jahr nicht um einen Putschversuch gegen Cheftrainer Terzic gehandelt habe.
Über den in diesem Sommer zurückgetretenen BVB-Coach meinte Reus, dessen Zeit in Dortmund in diesem Juni bekanntermaßen nach zwölf Jahren endete: "Wir stehen weiterhin in Kontakt und hatten über die letzten Jahre immer ein offenes Verhältnis. Man muss nicht immer der gleichen Meinung sein, nicht immer beste Freunde sein. Aber man muss die gleiche Sprache sprechen. Und das haben wir gemacht."
Zu dem besagten Zeitpunkt war der BVB gerade aus dem DFB-Pokal geflogen, in der Bundesliga zudem mit bereits 15 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze auf Platz fünf abgestürzt, hatte nur sieben von 16 Saisonspielen gewonnen.
Reus erklärte, was er mit einigen Teamkollegen dann genau angeleiert hatte: "Ich war im Mannschaftsrat, und der ist dafür zuständig, Dinge anzusprechen. Wir waren alle sehr unzufrieden mit der Situation. Und deshalb habe ich versucht, im Sinne des Klubs darüber zu sprechen, wie wir uns verbessern können. Ich war so lange im Verein, dass ich es als meine Pflicht angesehen habe, meinen Mund aufzumachen und Dinge voranzutreiben", so die Klubikone, die sich in diesem Jahr in Richtung USA und Los Angeles Galaxy verändert hatte.
Reus sah in Sahin schon immer einen kommenden Trainer
Reus forderte mit seinen Mitstreitern intern die Installation neuer Co-Trainer ein. Der Klub reagierte und holte Nuri Sahin sowie Sven Bender als Assistenztrainer zurück in den Klub. "Das hatte nichts mit Edin zu tun, es war nichts gegen ihn. Sondern ein neuer Impuls, damit wir insgesamt erfolgreicher sind", beteuerte Reus.
Dass Nuri Sahin mittlerweile fest als neuer Cheftrainer und Terzic-Nachfolger installiert wurde, sei für den gebürtigen Dortmunder Reus nur eine logische Entwicklung gewesen.
Über die gemeinsame Zeit als aktive Profis beim BVB erzählte der ehemalige Nationalspieler über Sahin: "Er war schon damals ein Stratege, mit unglaublich gutem Auge für seine Mitspieler. Er hat taktisch auf sehr hohem Niveau gearbeitet, sich damals immer schon Notizen gemacht hat. Da habe ich schon gemerkt, dass er in jungem Alter schon Trainer wird. Nuri war immer einer, der eine klare Meinung hatte, sich aber nie zu wichtig genommen hat. Es war auffällig, wie sehr er Spielzüge voraussehen konnte."