30.08.2024 13:47 Uhr

Buli-Boss fordert Challenge beim VAR - Ex-Schiri dafür

Der VAR sorgt in der Bundesliga immer wieder für Missstimmung
Der VAR sorgt in der Bundesliga immer wieder für Missstimmung

Als der Video-Beweis (Video Assistant Referee, kurz: VAR) in der Fußball-Bundesliga eingeführt wurde, sollte er für mehr Gerechtigkeit und damit auch für mehr Zufriedenheit sorgen. Doch sieben Jahre später lässt sich bilanzieren, dass der Frust über den Umgang mit dem VAR dominiert. Deshalb hat Gladbach-Präsident Rainer Bonhof nun eine deutliche Veränderung vorgeschlagen, die sofort wohlwollend von einem Ex-Schiri kommentiert wurde.

Seit der 2017/2018 wird der Video-Assistent in der Bundesliga eingesetzt, 2019/2020 folgte die 2. Liga mit der gleichen Technologie. Doch so richtig angekommen, ist der Video-Beweis in Fan-, Spieler- und Beobachterkreisen seitdem nicht.

Einer der Gründe: Angedacht war, dass der VAR bei eindeutigen Fehlentscheidungen einschreitet und diese korrigiert. In der Umsetzung war es aber zuletzt oft so, dass in vielen Szenen haarklein nach Berührungen gesucht wurde, um am Ende bspw. doch einen Elfmeter zu rechtfertigen, wie beim Eröffnungsspiel zwischen Gladbach und Bayer Leverkusen, wo die Werkself kurz vor Schluss vom Punkt traf und 3:2 gewann.

Kein Wunder also, dass Borussia-Präsident Rainer Bonhof nun bei "Bild" einen neuen Weg im Umgang mit dem VAR forderte.

"Es ist gerechter, wenn du als Verein ein oder zwei Chancen pro Halbzeit hast, eine Video-Überprüfung anzufordern. Wie im American Football und Basketball. Ist dein Einspruch falsch, ist das Recht verfallen. Ist er berechtigt, bleibt dein Einspruchsrecht erhalten", schlug Bonhof eine Challenge vor. 

Ein Vorstoß, der Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe gut gefällt. Dieser meldete sich via X (vormals Twitter) zu Wort: "Ab [der] Rückrunde, wenn die Vereine mit DFL/DFB dafür wären, [wäre das] durchaus einen Versuch mit FIFA-Zustimmung wert", schrieb der frühere Bundesliga-Unparteiische. 

Bonhof sieht Schiri gestärkt durch VAR-Challenge

Bonhof hob derweil weitere Vorteile heraus: "Der Schiri auf dem Platz würde endlich gestärkt, weil der Kölner Keller nicht mehr von sich aus eingreifen könnte. Der VAR wäre nur die Kontrollinstanz, wenn einer der beiden Teams das verlangt."

Dass sein Vorstoß nur aufgrund der vieldiskutierten Szene beim Eröffnungsspiel zustande kam, wollte der Weltmeister von 1974 nicht gelten lassen.

Auf Nachfrage von "Bild", ob der Challenge-Vorschlag aus Frust entstanden sei, sagte der Gladbach-Präsident: "Nein, aber das Spiel ist ein gutes Beispiel. Wir Gladbacher hatten auch mehrere Situationen, die man hätte checken können. Passierte aber nicht. Da fragen sich die Zuschauer: Warum werden nur Leverkusen-Szenen überprüft. So einen Verdacht erspart man sich mit der Challenge. Du hast als Verein das Heft in der Hand. Das würden die Fans akzeptieren."