Matthäus über Hoeneß' Bayern-Kritik: "Er stiftet Unruhe"
Uli Hoeneß hat sich zuletzt einmal mehr in der Öffentlichkeit zu den Geschehnissen rund um den FC Bayern geäußert. Der jahrzehntelange Manager und spätere Präsident des Vereins bezog Stellung zu wichtigen Personalien rund um den Bundesliga-Kader, zur titellosen Saison 2023/2024 sowie zu strategischen Fragen mit Hinblick auf die neue Spielzeit. Auf seine Worte reagierte nun auch Ex-Bayern-Star und TV-Experte Lothar Matthäus.
Der 63-Jährige, der mit dem FC Bayern als Spieler selbst insgesamt sieben deutsche Meisterschaften gefeiert hatte, kritisierte Vereinspatron Uli Hoeneß erneut dafür, sich zu sehr in der Öffentlichkeit über Themen zu äußern, die womöglich besser im internen Kreis beim deutschen Rekordmeister bleiben sollten.
"Uli hat den FC Bayern über fast fünf Jahrzehnte geprägt. Es steht ihm zu, ein Machtwort zu sprechen, aber warum immer nach außen?", fragte Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne. Ähnliche Bemerkungen hatte Deutschlands Rekordnationalspieler in den Jahren immer wieder nach öffentlichen Aussagen von Uli Hoeneß gemacht.
Er führte dazu weiter aus: "Wenn ich in verantwortlicher Position wäre, würde ich sagen: 'Hey, lass mich doch arbeiten! Uli, komm zu mir, sag' mir, was ich machen kann. Wenn ich Hilfe brauche, komme ich zu dir.' Uli ist zwar der Macher des Vereins, aber er ist nicht mehr der Chef. Wir können Uli nicht mehr ändern und er hat auch jedes Recht sich zu äußern, aber damit stiftet er häufig Unruhe."
Laut Matthäus habe Hoeneß mit seinen Aussagen in Bezug auf die weitere Transferstrategie der Münchner in diesem Jahr einmal mehr deutlich gemacht, dass er noch immer und auch ohne offiziell in der Verantwortung zu stehen der große Boss beim FC Bayern sei.
Matthäus sicher: "Auch Hoeneß steht enorm unter Druck"
"Eberl und Freund (Sportvorstand und Sportdirektor beim FC Bayern, Anm. d. Red.) sind von ihren Positionen her die Entscheidungsträger, aber durch diese Aussagen sieht man, wo der Ober-Entscheidungsträger nach wie vor sitzt."
Hoeneß wolle nach Ansicht Matthäus' unbedingt verhindern, dass sich der FC Bayern auf seiner Führungsebene erneut so vergaloppiert wir im Jahr 2023, als Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic als Entscheidungsträger entlassen wurden.
"Er (Hoeneß, d. Red.) will nicht, dass wieder etwas schiefgeht. Die Sorgen und Ängste von Hoeneß werden sichtbar. Er hat Kahn und Salihamidzic eingestellt, bei Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel hat er seinen Haken dahinter gemacht. Doch anders als früher haben diese Entscheidungen zuletzt nicht mehr geklappt. Deswegen steht auch Hoeneß enorm unter Druck", führte Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne weiter aus.
Offiziell bekleidet Hoeneß beim deutschen Branchenprimus nur noch einen Posten im Aufsichtsrat.