Kimmich bemitleidet: "Fluch und Segen"
In den vergangenen Jahren hat Joshua Kimmich beim FC Bayern ebenso wie in der deutschen Nationalmannschaft überwiegend im zentral-defensiven Mittelfeld gespielt. Seit einigen Monaten ist der 29-Jährige jedoch zurück in der Rolle, die ihm einst zum Durchbruch verholfen hatte: Als Rechtsverteidiger überzeugte der Routinier nicht nur bei der Heim-EM. Ein Comeback als Sechser dürfte somit erst einmal schwierig werden - das weiß auch Ex-Profi Gonzalo Castro.
Im Zuge der Veröffentlichung der prestigeträchtigen "Ranglisten des deutschen Fußballs" durch den "kicker" kommentierte der ehemalige Spieler von Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart die jeweiligen Platzierungen im Ranking.
Über Kimmich, der in der Kategorie "Außenbahn defensiv" Fünfter wurde und sich das Prädikat "Nationale Klasse" verdiente, sagte Castro, dass dieser in seinen Augen "eine gute EM" gespielt habe.
Aktuell befinde sich der langjährige Leistungsträger des FC Bayern allerdings in einer Zwickmühle. "Sein Pech: Er ist ein Typ, der mitgestalten will, aber das ist von dieser Position aus nicht immer gefragt", gab Castro zu bedenken.
Auch künftig dürfte Kimmich beim deutschen Rekordmeister auf der rechten Außenbahn "festhängen", schließlich wurde in Joao Palhinha erst kürzlich ein neuer Abräumer verpflichtet, der unter dem neuen Trainer Vincent Kompany gesetzt sein dürfte.
Castro, der zu aktiven Zeiten selbst regelmäßig zwischen den Positionen hin- und hergewechselt war, kann sich in den Münchner hineinversetzen.
"Es gibt in Deutschland keinen besseren Rechtsverteidiger als ihn, das ist Fluch und Segen gleichzeitig", resümierte Castro.
Kimmich-Verbleib beim FC Bayern offen
Unklar ist derweil, wie lange Kimmich überhaupt noch für den FC Bayern auflaufen wird. Sein aktuelles Arbeitspapier endet im kommenden Juni, eine Verlängerung kam bislang noch nicht zustande.
"Er hat noch ein Jahr Vertrag. Wir haben uns darauf verständigt, dass wir nach seinem Urlaub miteinander reden", verriet Sportvorstand Max Eberl unlängst im Interview mit der "Welt".
Kimmich sei "ein sehr guter Spieler, aber es gilt einfach ganz generell, dass der Profifußball ein Leistungssport ist – wir können keinem Spieler per se sagen: Hey, du bist der, der gesetzt ist."
Die "großen Verdienste" des Dauerbrenners für den Verein stünden "außer Frage", doch: "Trotzdem muss jeder beim FC Bayern den Kampf um den Stammplatz annehmen."