Eberl kündigt "neue Wege" beim FC Bayern an
Mit Michael Olise, Joao Palhinha und Hiroki Ito hat der FC Bayern zwar schon millionenschwere Transfers getätigt, doch von einem möglichen Großangriff will Sportvorstand Max Eberl beim Rekordmeister trotz der überaus enttäuschenden letzten Saison mit Blick auf 2024/25 nichts wissen. Vielmehr plant Eberl bei den Münchnern einen anderen Fokus als bisher.
Geht der FC Bayern nach der titellosen letzten Spielzeit nun all-in und und verstärkt den Kader derartig, dass in der neuen Saison wieder möglichst viele Titel nach München gehen? Jein, sagt Sportvorstand Max Eberl. Der anstehende Umbruch soll vielmehr mit Augenmaß vollzogen werden.
"Es geht darum, nicht auf Biegen und Brechen für den kurzfristigen Erfolg zu investieren. Wenn jemand denkt, dass Erfolg und Entwicklung beim FC Bayern gleichzeitig nicht gehen, entgegne ich: Klar geht das!", betonte Eberl im Gespräch mit "Welt".
Kurzfristiges Denken sei trotz der zuletzt ausgebliebenen Erfolge nicht der richtige Ansatz. Man dürfe jetzt nicht "drei oder vier 30 Jahre alte Spieler holen, die vielleicht den schnellen Erfolg versprechen. Das ist nicht unsere Intention", verriet der Funktionär, der allerdings im 29-jährigen Joao Palhinha durchaus einen Spieler mit einem solchen Profil für über 50 Millionen Euro an die Säbener Straße lotste.
Palhinha könnte als lange gesuchter Wunsch-Sechser aber die Ausnahmen bleiben. Eberl will stattdessen "einen Kader bauen, beispielsweise mit einem 22-jährigen Michael Olise, mit dem wir die nächsten Jahre erfolgreich sein können", erklärte er den Transfer des ebenfalls über 50 Millionen Euro schweren und erst 22-jährigen Rechtsaußen, der von Crystal Palace kam.
FC Bayern: 100-Mio.-Euro-Transfers "gehen mal, aber nicht immer"
Das Ziel: "Mittel- und langfristiger Erfolg." Hierzu sollen aber nicht nur junge Talente von extern beigetragen, sondern auch vom Bayern-Campus. Im Klub sei man sich einig, "dass wieder mehr Jungs von unten oben ankommen müssen. Gute Jungs brauchen Chancen."
Eberls Credo und Auftrag an die Jugendabteilung und auch den neuen Profi-Coach Vincent Kompany mit Blick auf die Einbindung des Nachwuchses: "Es müssen Wege neu gedacht werden. Der Fokus geht künftig noch mehr auf den Campus und auf die Jugend."
Das Ganze sei schon in finanzieller Hinsicht nötig. Denn kein Verein der Welt könne es sich "auf Dauer leisten, ausschließlich erfahrene Spieler zu holen, die ein Preisschild von 100 Millionen Euro und mehr haben. Das geht mal, aber nicht immer", so Eberl. Zuletzt legte der FC Bayern für Harry Kane im Sommer 2023 so viel Geld auf den Tisch.