Eberl mit ehrgeizigem Bayern-Versprechen
Die abgelaufene Saison endete für den FC Bayern im vergangenen Mai zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder ohne einen einzigen Titelgewinn. Um die Münchner zurück in die Erfolgsspur zu bekommen, hat der neue Sportvorstand Max Eberl einen großen Umbruch mit neuem Cheftrainer und neuem Spielerpersonal eingeläutet. Dabei will Eberl an gewissen Prinzipien im Klub unbedingt festhalten.
Der 50-Jährige betonte im Interview mit "Welt" zunächst, dass das Saisonziel für 2024/2025 nach dem dritten Tabellenplatz in der letzten Bundesliga-Saison das gleiche bleibt: "Was ist der rote Faden bei Bayern München? Der rote Faden ist, dass du Deutscher Meister werden musst, den Pokal holen und in der Champions League weit kommen sollst. Das sind jede Saison die Ziele, und daran ändert auch eine titellose Saison nichts."
Nach Eberls Ansicht werde es immer so sein, "dass der FC Bayern der Gejagte ist – der Klub, an dem sich alle orientieren". Anhand dieser Ausgangssituation wolle er mit größtmöglichen Eifer eine Veränderung beim deutschen Rekordmeister vorantreiben, die die Mannschaft wieder zurück an die Spitze der Bundesliga führen soll.
Neben den kostspieligen externen Transfers, die alleine in diesem Sommer in Person von Michael Olise, Joao Palhinha und Hiroki Ito schon über 120 Millionen Euro gekostet haben, wolle der Bayern-Boss den Blick auch wieder vermehrt auf die eigene Nachwuchsarbeit richten.
"Einig sind wir uns mit Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und allen anderen, die den Campus – unser Nachwuchsleistungszentrum – einst angeschoben haben, dass wieder mehr Jungs von unten oben ankommen müssen. Gute Jungs brauchen Chancen. Es müssen Wege neu gedacht werden", so Eberl, dem eine entsprechende Durchlässigkeit bis hin zur Profi-Mannschaft von Neu-Coach Vincent Kompany wichtig ist.
Mit Hilfe eines Beispiels gab der Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters ein Versprechen ab: "Ein 16-Jähriger wird bei den Profis nicht unbedingt gleich Fuß fassen. Bedeutet: Wir wollen ihn elementar begleiten – möglicherweise ausleihen, damit er dann letztendlich bei uns ankommt. Der Fokus geht künftig noch mehr auf den Campus und auf die Jugend."
Eberl will den Erfolg zurück zum FC Bayern holen
In der vergangenen Saison hatte mit Aleksandar Pavlovic ein Eigengewächs und gebürtiger Münchner den Durchbruch in der Bundesliga geschafft. Der 20-Jährige stand in wettbewerbsübergreifend 22 Pflichtspielen für den FC Bayern auf dem Rasen und erzielte dabei zwei Tore.
Über die Transferstrategie, die der Klub im laufenden Sommer verfolge, klärte Sportvorstand Eberl auf: "Natürlich wollen wir schon in der neuen Saison wieder stark und erfolgreich sein. Aber wir dürfen nicht nur kurzfristig denken und jetzt drei oder vier 30 Jahre alte Spieler holen, die vielleicht den schnellen Erfolg versprechen. Das ist nicht unsere Intention. Unser Ansatz ist es, einen Kader zu bauen, beispielsweise mit einem 22-jährigen Michael Olise, mit dem wir die nächsten Jahre erfolgreich sein können."
Der hauptverantwortliche Kaderplaner der Münchner versprach, sich dabei "nicht beirren lassen" zu wollen, um mittel- und langfristig wieder sportlichen Erfolg zu haben.