16.07.2024 11:32 Uhr

Ausverkauf beim VfB? "Die wussten, was auf sie zukommt"

Die VfB-Macher Fabian Wohlgemuth (l.) und Sebastian Hoeneß
Die VfB-Macher Fabian Wohlgemuth (l.) und Sebastian Hoeneß

Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart ist nach seiner sensationellen Vize-Meisterschaft in der abgelaufenen Saison derzeit zu einem größeren Umbruch gezwungen. Gleich mehrere Säulen der Mannschaft, darunter Ex-Kapitän Waldemar Anton und Top-Torjäger Serhou Guirassy, haben ihre Zelte im Ländle abgebrochen und haben den VfB verlassen. Ex-Weltmeister Lothar Matthäus zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Stuttgarter mit dieser Situation gut umgehen werden.

Der 63-Jährige zeigte sich im Gespräch mit sport.de davon überzeugt, dass die Klubbosse der Schwaben die nun eingetretene Konstellation bereits haben kommen sehen und entsprechend vorbereitet haben.

"Der VfB Stuttgart hat nicht nur einen intelligenten Trainer, sondern auch viele intelligente Leute in der sportlichen Führung. Die wussten alle, was auf sie zukommt", ist sich Matthäus sicher.

So sei es aus Sicht der Stuttgarter in der Zeit rund um den Fast-Abstieg im Mai 2023 alternativlos gewesen, Spieler mit Verträgen auszustatten, die vergleichsweise niedrige Ausstiegsklauseln beinhalteten. Nur so sei es den Verantwortlichen gelungen, Leistungsträger wie Hiroki Ito (jetzt zum FC Bayern gewechselt), Waldemar Anton (jetzt zum BVB gewechselt) oder Serhou Guirassy (steht vor dem Wechsel zum BVB) überhaupt noch im Klub halten zu können.

Demirovic kommt als Rekordtransfer zum VfB Stuttgart

"Anton, Ito und Guirassy sind für die Großvereine wie Bayern München und den BVB im Endeffekt Schnäppchen gewesen im Verhältnis zu den Leistungen, die sie gebracht haben. Ich glaube schon, dass der VfB Stuttgart auf diese Situation vorbereitet war, dass man einige Stammspieler und Leistungsträger in der kommenden Saison ersetzen muss mit den Ablösesummen, die man bekommen hat", führte der deutsche Rekordnationalspieler dazu aus. 

Am Dienstag machten die Schwaben mit der Verpflichtung von Ermedin Demirovic vom FC Augsburg für die vereinsinterne Rekordsumme von rund 21 Millionen Euro fester Ablöse den ersten Neuzugang für die vakante Mittelstürmer-Position perfekt. 

Lothar Matthäus glaubt derweil fest daran, dass dieser Umbruch ohne großen Qualitätsverlust auch auf anderen Positionen gelingen kann: "Das wird eine Aufgabe sein, die ich dem VfB zutraue. Meiner Meinung nach wird Stuttgart nicht wieder auf Platz zwei einlaufen können, das wäre auch verwegen mit der Zusatzbelastung in der Champions League jetzt noch. Es geht vor allem darum, dass die Lücken, die hinterlassen wurden, noch bestmöglich geschlossen werden."

Unter anderem hatte sich Stuttgart in diesem Transferfenster auch schon die Dienste von Innenverteidiger Jeff Chabot (für vier Millionen Euro vom 1. FC Köln) und Linksverteidiger Frans Krätzig (ausgeliehen vom FC Bayern) gesichert.