16.07.2024 14:46 Uhr

Effenberg: FC Bayern hat sich "keinen Gefallen getan"

Stefan Effenberg (oben in der Mitte) sieht beim FC Bayern noch Handlungsbedarf
Stefan Effenberg (oben in der Mitte) sieht beim FC Bayern noch Handlungsbedarf

Am Montag ist der FC Bayern in die neue Saison gestartet. 2024/2025 soll alles besser werden als im Vorjahr, als kein einziger großer Titel geholt wurde. Um frischen Wind in den Kader zu bringen, ist der deutsche Rekordmeister auf dem Transfermarkt äußerst aktiv. Einige der bisherigen Deals gefallen Ex-Profi Stefan Effenberg ausgesprochen gut, dennoch sieht er weiterhin Handlungsbedarf.

Nach der "enttäuschenden Vorsaison" sei "klar" gewesen, dass der FC Bayern einen personellen Umbruch vornehmen würde, schrieb Effenberg in seiner "Sport1"-Kolumne.

Und tatsächlich: Schon jetzt hat der Klub für die Verpflichtungen von Hiroki Ito, Joao Palhinha und Michael Olise knapp 130 Millionen Euro ausgegeben.

"Die Transfers gefallen mir durchaus gut", verriet Effenberg. Speziell Olise sei ein "absolutes Mega-Talent" und daher "äußerst spannend".

Problematisch sei allerdings die Verletzungsanfälligkeit des Franzosen, die ein "gewisses Risiko" darstelle. Außerdem fehle er noch länger wegen seiner Olympia-Teilnahme, was die Integration im neuen Verein verzögern könne.

Effenberg: "Damit hat sich der FC Bayern keinen Gefallen getan"

Nach all den Zugängen rechnet Effenberg an der Säbener Straße demnächst auch mit Verkäufen. "Vor allem auf den offensiven Flügeln hat der deutsche Rekordmeister ein Überangebot", merkte der 55-Jährige an.

Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund stünden in den kommenden Wochen vor der "schwierigen Aufgabe, die Balance zu finden".

Allen voran im Abwehrzentrum fordert Effenberg einen Richtungswechsel. "Jede Woche bot Tuchel eine neue Innenverteidigung-Paarung auf, keiner [...] konnte sich gesetzt fühlen. Solche Spieler brauchen das Vertrauen, um Top-Leistungen abzurufen", betonte er.

Dayot Upamecano sei das beste Beispiel. Der 25-Jährige habe "für Frankreich bei der EM hervorragend gespielt, weil er das Vertrauen von Didier Deschamps bekam", verdeutlichte Effenberg.

Ebenjenes Vertrauen habe in München vorher gefehlt. "Damit hat sich der FC Bayern keinen Gefallen getan", legte der ehemalige Nationalspieler den Finger in die Wunde.