25.06.2024 12:44 Uhr

Füllkrug kratzt mit Traumquote an Turnier-Rekord

Niclas Füllkrug traf per Kopf zum 1:1 gegen die Schweiz
Niclas Füllkrug traf per Kopf zum 1:1 gegen die Schweiz

Gegen die Schweiz erlöste Niclas Füllkrug die deutsche Nationalmannschaft mit seinem Kopfball in der 92. Minute – es war bereits sein viertes Tor bei Welt- und Europameisterschaften. In der Geschichte dieser beiden großen Turniere haben nur zwei Spieler eine bessere Quote als der BVB-Stürmer.

Was den Platz in der Startelf der deutschen Nationalmannschaft angeht, kommt Füllkrug nicht an Kai Havertz vorbei. In Sachen Effizienz lässt er allerdings nicht nur seinen Konkurrenten vom FC Arsenal weit hinter sich. In den ersten drei Spielen der Europameisterschaft kommt der Top-Joker auf gerade einmal 73 Einsatzminuten, erzielte in diesen allerdings zwei Tore. Vor seinem Treffer gegen die Schweiz traf er schon gegen Schottland fünf Minuten nach seiner Einwechslung.

Eine ähnliche Effizienz legte der gebürtige Hannoveraner vor zwei Jahren bei der WM in Katar an den Tag. Im ersten Gruppenspiel gegen Japan blieb er in elf Minuten noch torlos, gegen Spanien (20 Minuten) und gegen Costa Rica (35 Minuten) traf er jeweils nach seiner Einwechslung.

Fußball-EM 2024: Top-Quote von BVB-Profi Niclas Füllkrug

In den beiden großen Turnieren zusammengenommen stand Füllkrug in sechs Einsätzen (ausschließlich als Joker) nun 139 Minuten auf dem Platz und erzielte in dieser Zeit stolze vier Tore. Umgerechnet traf der Stürmer damit alle 35 Minuten – ein Wert, den historisch nur zwei Spieler, die bei Europa- und Weltmeisterschaften mindestens vier Tore erzielten, unterboten:

  • Bei der WM 1938 in Frankreich absolvierte Ernst Willimowski für Polen sein einziges Spiel bei einem großen Turnier. Seine vier Tore in 120 Minuten Spielzeit konnten die 5:6-Niederlage Polens gegen Brasilien im Achtelfinale nicht verhindern. Der Mittelstürmer, der später auch achtmal für die deutsche Nationalmannschaft auflief (13 Tore), traf also durchschnittlich alle 30 Minuten – eine bis heute unerreichte Quote.
  • Auch der zweite Spieler, der in dem Ranking vor Füllkrug steht, verdankt seine Top-Quote einem herausragenden Spiel. Oleg Salenko erzielte bei der WM 1994 in den USA beim 6:1 seiner Russen gegen Kamerun im letzten Gruppenspiel fünf Tore. Es sind bis heute die meisten Tore, die ein Spieler in einem WM-Spiel erzielen konnte. Insgesamt kam Salenko 1994 auf sechs Tore in 200 Einsatzminuten, also einem Treffer alle 33 Minuten. Kurios: Die sechs Tore blieben die einzigen Länderspieltore seiner Karriere.
  • Von den aktuellen EM-Spielern kommt der Hoffenheimer Wout Weghorst Füllkrug am nächsten. Bei Welt- und Europameisterschaften traf der Niederländer, der im ersten Gruppenspiel gegen Polen den 2:1-Siegtreffer für Oranje erzielte, ebenfalls viermal, benötigte dafür im Vergleich zum Deutschen mit 275 Minuten fast doppelt so lange.

Und was ist mit Gerd Müller – dem Bomber der Nation? Das Stürmer-Idol traf in 1.410 Spielminuten bei den beiden großen Turnieren 18 Mal und damit alle 78 Minuten. Angesichts der umfangreichen Einsatzzeit eine tolle Quote, aber im Vergleich zu Deutschlands aktuellem Top-Joker zu wenig.