Rasen-Alarm: Nagelsmann fürchtet schwere Verletzungen
Julian Nagelsmann hat vor dem dritten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-EM gegen die Schweiz (Sonntag, 21:00 Uhr) deutliche Kritik am Rasen im Frankfurter Stadion geübt. Der Bundestrainer sieht eine erhöhte Verletzungsgefahr.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat vor dem dritten EM-Spiel der DFB-Auswahl aufgrund des schlechten Untergrunds im Frankfurter EM-Stadion Alarm geschlagen. Auf eine Frage auf der Abschlusspressekonferenz am späten Samstagabend, was er sich vom Rasen verspreche, entgegnete er: "Generell, dass er hält, da habe ich allerdings wenig Hoffnung."
Direkte Kritik an den Verantwortlichen von Bundesligist Eintracht Frankfurt wollte der 36-Jährige zwar nicht üben. Nagelsmann wolle "keinem zu nahe treten von der Eintracht, aber der Rasen ist einfach nicht gut. Er ist sehr schmierig und sehr weich." Auch den Grund kennt der Bundestrainer: "Nach dem NFL-Spiel ist der einfach nicht mehr angewachsen."
Im November 2023 waren zwei NFL-Partien im Frankfurter Stadion ausgetragen worden. Die DFB-Auswahl hatte derweil bereits im vergangenen März unliebsame Bekanntschaft mit dem schwierigen Geläuf in der Main-Metropole gemacht. Beim 2:1 gegen die Niederlande hatten zahlreiche Spieler Probleme mit dem Stand.
Bundestrainer Nagelsmann fürchtet schwere Verletzungen
Er mache sich weniger Sorgen wegen des Fußballspiels, betonte Nagelsmann nun, "eher wegen der Verletzungsgefahr für die Spieler".
Beim EM-Spiel der Engländer gegen Dänemark (1:1) in Frankfurt habe es zwei besorgniserregende Szenen mit Kyle Walker und Jude Bellingham gegeben. "Das waren zwei Aktionen, die mit - wenn es blöd läuft - Kreuzbandrissen oder Ähnlichem enden können", sagte Nagelsmann: "Das ist das Problem an der Thematik."
Auf einem solchen Untergrund zu spielen, sei gerade für schwere Spieler gefährlich und in etwa so, "als wenn man im Winter mit Sommerreifen fährt - das ist auch nicht so gut für die Unfallprophylaxe".
Der gegnerische Trainer Murat Yakin lächelte am Samstag die Frage nach dem schlechten Rasen derweil einfach weg. "Vielleicht habt ihr mitbekommen, dass wir eine Woche lang auf einem sehr schlechten Rasen trainiert haben", sagte der 49-Jährige und ergänzte lächelnd: "Vielleicht haben wir einen kleinen Vorteil dadurch."