20.06.2024 07:24 Uhr

Schweiz-Coach klagt über Sommer-Behandlung beim FC Bayern

Yann Sommer spielte nur kurz für den FC Bayern
Yann Sommer spielte nur kurz für den FC Bayern

Lediglich eine Halbserie verbrachte Keeper Yann Sommer beim FC Bayern, ehe er nach Italien zu Inter Mailand weiterzog. Sein kurzes Gastspiel beim deutschen Rekordmeister wurde von ständiger Kritik begleitet. Zu Unrecht, findet der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin.

"Ich kenne Yann als Menschen und weiß, welches Vertrauen er braucht, um Höchstleistung zu bringen. Als er zur Nationalmannschaft kam, merkte man, dass die Zeit bei Bayern bei ihm Spuren hinterlassen hat", verriet Yakin im Interview mit der "Sport Bild".

Sommer war im Januar 2023 als Soforthilfe verpflichtet worden, um Manuel Neuer zu ersetzen. Der Kapitän der Münchner hatte sich zuvor beim Skitourengehen schwer verletzt.

Beim FC Bayern konnte Sommer allerdings zu selten an seine teils überragenden Darbietungen aus Gladbacher Zeiten anknüpfen. Schon im August trennten sich die Wege daher wieder, der Schlussmann ging für knapp sieben Millionen Euro zu Inter Mailand.

Ein Verlustgeschäft für den Bundesligisten, der seinerseits neun Millionen Euro auf den Tisch gelegt hatte.

In Mailand fand Sommer zurück zu alter Stärke und verhalf den Nerazzurri zur Meisterschaft. "Er hat bei Inter eine starke Saison gespielt", schwärmte Yakin.

Der Coach der Eidgenossen hatte bereits vor Monaten Kritik an der Behandlung Sommers geübt. "Diese Aussage war nicht auf den Klub bezogen. Es bezog sich auf die Öffentlichkeit, auf die Experten, die schon sehr hart mit ihm umgegangen sind", stellte Yakin klar.

Derartige Anti-Stimmung entstünde "in Deutschland nur bei Bayern, wenn ein Spieler nicht das bringt, was erwartet wird".

BVB-Keeper Kobel nur Bankdrücker: "Eine Luxus-Situation"

Bei der laufenden Europameisterschaft ist Sommer die unangefochtene Nummer eins der Schweizer - zum Leidwesen von Borussia Dortmunds Gregor Kobel.

"Ich bin sehr glücklich, dass wir viele gute Torhüter haben, das ist eine Luxus-Situation. Welcher Nationaltrainer hat schon das Glück, sowohl den italienischen Meistertorhüter als auch den Champions-League-Finaltorhüter in seiner Mannschaft zu haben", so Yakin.