29.04.2024 12:35 Uhr

Bankdrücker bekennt sich weiter zum FC Schalke 04

Lino Tempelmann (2.v.r.) kann sich gut vorstellen, beim FC Schalke 04 zu bleiben
Lino Tempelmann (2.v.r.) kann sich gut vorstellen, beim FC Schalke 04 zu bleiben

Seine erste Saison beim FC Schalke 04 hatte sich Lino Tempelmann anders vorgestellt. In der Rückrunde findet sich der 25-Jährige, dem ein eher unterkühltes Verhältnis zu Trainer Karel Geraerts nachgesagt wird, fast nur noch auf der Ersatzbank wieder. Einen Verbleib beim Bundesliga-Absteiger kann sich der Mittelfeldmann trotzdem gut vorstellen.

20 Spiele, ein Tor, eine Torvorlage: Auf den ersten Blick lesen sich die Zahlen zur ersten Saison von Lino Tempelmann beim FC Schalke 04 gar nicht so miserabel. 18 Einsätze sammelte der 25-Jährige allerdings bis zum 19. Spieltag.

Nach dem 1:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern Ende Januar schenkte S04-Coach Karel Geraerts dem Mittelfeldmann nur noch zweimal das Vertrauen. Beim 1:0-Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden Mitte Februar kam Tempelmann zehn Minuten vor Schluss in die Partie. Beim 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag durfte er für sechs Minuten ran. Viermal stand Tempelmann ohne Einsatz im Kader, sechsmal berücksichtigte Geraerts den Neuzugang vom 1. FC Nürnberg gar nicht erst.

Dass die Situation für ihn "nicht einfach" sei, räumte Tempelmann jetzt im Gespräch mit der "WAZ" offen ein. "Ich bin im Sommer gekommen, habe meine Spiele gemacht und dann so eine Wendung erlebt - damit hatte ich nicht gerechnet", sagte der gebürtige Münchner, der in der Jugend unter anderem für den FC Bayern, 1860 München und den SC Freiburg spielte.

S04-Bankdrücker Tempelmann: "Im Sommer drücken wir den Reset-Knopf"

Seine Rolle als Ergänzungsspieler kann Tempelmann aber offenbar gut einordnen. "Es kann immer sein, dass andere Spieler vor dir sind", erklärte der 25-Jährige, der ab Ende des vergangenen Jahres mit Knieproblemen zu kämpfen hatte: "Ich hatte immer wieder Schmerzen und Probleme, in meinen Rhythmus zu kommen. Für mich war es so total schwer zu zeigen, was ich zeigen möchte."

Einen Verbleib auf Schalke kann sich Tempelmann, dessen Verhältnis zu Schalke-Coach Geraerts als unterkühlt gilt, trotz seiner aktuellen Situation vorstellen. "Grundsätzlich fühle ich mich wohl hier", stellte er klar: "Ich habe den Schritt zu Schalke ganz bewusst gemacht, weil ich Bock darauf hatte - und noch habe ich auch Vertrag. Dass mir Schalke am Herzen liegt, ist ja auch kein Geheimnis."

Auch die noch laufende Saison habe er "aus persönlicher Sicht noch nicht abgeschrieben", betonte er: "Es sind noch drei Spiele und ich will so viele Minuten wie möglich sammeln. Danach können wir im Sommer alle den Reset-Knopf drücken - und dann sehen wir, was passiert."

Er kämpfe um seine Chance, machte Tempelmann darüber hinaus deutlich: "Genau so schnell, wie sich die Situation im Winter für mich gedreht hat, kann sie sich auch wieder zum Positiven verändern."