Südafrikanerinnen boykottieren WM-Test
Ein Streit zwischen Südafrikas Fußballverband und dem Team für die Frauen-WM sorgt kurz vor dem Turnierstart für Aufsehen.
Rund drei Wochen vor Beginn der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) boykottierten die Südafrikanerinnen am Sonntag ein Testspiel. Im Zentrum des Konflikts sollen unter anderem die WM-Prämien und die Auswahl des Austragungsortes für die Partie gestanden haben.
Um eine Absage des Spiels zu verhindern, trat Südafrika mit einer kurzfristig neu zusammengestellten Mannschaft an, darunter auch eine erst 13 Jahre alte Spielerin, und verlor mit 0:5 gegen Botswana. Ein hochrangiger Funktionär des südafrikanischen Verbandes SAFA sagte der Zeitung "City Press", die Spielerinnen hätten sich wie "Söldnerinnen" und "Verräterinnen" verhalten.
Die Spielerinnen aus dem WM-Kader hatten beklagt, dass der Austragungsort des Spiels in der 50 Kilometer südöstlich von Johannesburg gelegenen Gemeinde Tsakane für den internationalen Fußball ungeeignet sei. Aus ihrer Sicht sei das Verletzungsrisiko dort kurz vor WM-Start zu hoch. Zudem hatte sie auf ein größeres Stadion für das letzte Testspiel vor dem Abflug zur WM gehofft.
Letzter Test vor der Frauen-WM steht noch aus
Dazu läuft ein Streit um die Prämien. Jede Teilnehmerin erhält über den Weltverband FIFA erstmals mindestens 30.000 Dollar, entgegen der Forderung der Spielerinnen will Südafrikas Verband den Betrag nicht aufstocken. "Die Spielerinnen sind mit ihren Forderungen unvernünftig", sagte SAFA-Finanzvorstand Gronie Hluyo: "Das, was die FIFA ihnen zugesagt hat, ist weit mehr, als wir bisher den Nationalteams zugesagt haben."
Südafrikas WM-Team reist am Mittwoch nach Neuseeland, dort spielt die Mannschaft im letzten Vorbereitungsspiel vor der WM gegen Costa Rica. In Gruppe G trifft der Afrika-Cup-Sieger auf Schweden, Argentinien und Italien.