Corona vorgetäuscht: Spanischer Klub feuert Spieler
Spieler, die wegen einer Corona-Infektion nicht am Spielbetrieb teilnehmen können, gehören seit Beginn der Pandemie fest zur neuen Wirklichkeit in der Fußball-Welt. In Spanien hat sich nun allerdings ein hochgradig kurioser Fall zugetragen.
Wie die spanische Tageszeitung "El País" schreibt, hat der Profi Juan Carlos Menudo von Drittligist Deportivo La Coruna am vergangenen Wochenende eine COVID-19-Erkrankung vorgetäuscht, um nicht mit der Mannschaft zum Auswärtsspiel gegen Talavera reisen zu müssen.
Der 30-Jährige soll sich dem Bericht zufolge am Donnerstag der vergangenen Woche bei der medizinischen Abteilung seines Klubs gemeldet haben. Dort habe er Symptome vorgetäuscht und behauptet, ein durchgeführter Antigen-Test auf COVID-19 sei positiv gewesen.
Trainer Borja Jiménez strich ihn daraufhin für das Spiel in Talavera aus dem Kader.
Die dadurch gewonnene Freizeit habe der offensive Mittelfeldspieler allerdings nicht zur Erholung genutzt. Stattdessen soll er am Samstagabend das spanische Pokalfinale zwischen Betis Sevilla und dem FC Valencia live im Stadion verfolgt haben.
Menudo stammt ursprünglich aus Sevilla und ist der Zeitung zufolge ein glühender Anhänger von Betis. Deren wichtigstes Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte habe sich der Deportivo-Spieler nicht entgehen lassen wollen.
Deportivo feuert Corona-Schwindler Menudo
Der Zehner hatte sich deshalb offenbar schon frühzeitig Karten für das Endspiel besorgt. Sein Plan, das Spiel zu besuchen, wäre auch aufgegangen, hätte Talavera nicht beim Verband beantragt, das Spiel gegen Deportivo von Freitagabend auf Sonntagmorgen zu verlegen.
Über den Triumph seines Herzensvereins im Elfmeterschießen konnte sich Menudo letztlich nur kurz freuen. Da Deportivo aufgrund von Bildern nachvollziehen konnte, dass der Spieler das Pokalfinale besucht und gelogen hatte, löste der Verein den Vertrag mit Menudo kurzerhand auf. Dies bestätigte der ehemalige Champions-League-Teilnehmer am Freitag in einer Mitteilung auf der Vereinswebsite.
"Der Sportdirektor hat mir gesagt, dass der Verein die Entscheidung auf Grundlage von Werten getroffen hat, die von allen respektiert werden sollten und die zeigen, wie Deportivo sein soll", zitiert "El País" Trainer Jiménez.
Menudo soll dem Blatt zufolge einer der Topverdiener der Galizier gewesen sein. In der aktuellen Saison hatte er in der dritten Liga elf Spiele absolviert und einen Treffer erzielt.