28.10.2020 13:39 Uhr

Nach Übergriff durch S04-Fans: BVB-Ultragruppe aufgelöst

BVB-Ultragruppe
BVB-Ultragruppe "Jubos" offenbar aufgelöst

Eine der drei Ultragruppen von Borussia Dortmund hat sich offenbar aufgelöst. Ein Grund für den Schritt soll ein Übergriff durch Fans des Erzrivalen FC Schalke 04 sein.

Wie die "Ruhr Nachrichten" unter Berufung auf "gut informierte Fankreise" berichten, habe die BVB-Ultrasgruppe "Jubos" bereits im Frühsommer in der Szene ihre Auflösung bekanntgegeben.

Mitglieder der "Jubos" seien in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 2020 nach der Rückkehr vom DFB-Pokalspiel der Borussia bei Werder Bremen in Dortmund von Personen aus dem Schalker Fan-Umfeld attackiert worden. Dieser als "hinterhältig und brutal" beschriebene Vorfall sollen zu dem Entschluss zur Auflösung beigetragen haben. Die "Jubos" hätten "einfach keinen Bock mehr", wird eine namentlich nicht genannte Quelle in dem Bericht zitiert.

Laut "Ruhr Nachrichten" sollen einige "Jubos"-Mitglieder zudem von Einschüchterungsversuchen aus der rechtsextremen Szene "gestresst und genervt" gewesen seien. Diese Entwicklung habe Teile der Gruppe "zum Nachdenken gebracht" und sei damit "ein Nebenaspekt" bei der Entscheidung für eine Auflösung gewesen.

Die "Jubos" selbst legten außerdem Wert darauf, dass gewisse fußballpolitische Entwicklungen der letzten Zeit der Hauptgrund für ihr Aus gewesen seien, heißt es weiter.

BVB: Zwei Ultragruppen übrig

Die Gruppe hatte sich in der Vergangenheit offensiv kommerzkritisch positioniert und auch den BVB in diesem Zusammenhang harsch kritisiert. Sie monierten beispielsweise einen "Authentizitätsverlust" des Klubs durch die Nutzung das Marketing-Slogans "Echte Liebe".

Mit "The Unity" und den "Desperados" bleiben damit noch zwei Ultragruppierungen in der Dortmunder Fanszene übrig. Bei beiden schrumpfe laut "Ruhr Nachrichten" aber genauso wie auch bei den "Jubos" zuletzt in der langjährigen Tendenz die Gruppengröße.

Im Signal Iduna Park waren die BVB-Ultras zuletzt ohnehin nicht mehr anzutreffen. Unter dem Motto "Alle oder keiner" boykottieren sie bis auf Weiteres die Heimspiele des deutschen Vizemeisters, zu denen aufgrund der Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie nur wenige bzw. gar keine Zuschauer zugelassen sind.