23.08.2020 12:27 Uhr

Bobic vergleicht Tuchel mit "Übertrainer" Klopp

Spricht vor dem Finale gegen den FC Bayern über Thomas Tuchel: Fredi Bobic (l.)
Spricht vor dem Finale gegen den FC Bayern über Thomas Tuchel: Fredi Bobic (l.)

Am Sonntag könnte Thomas Tuchel mit Paris Saint-Germain im Finale gegen den FC Bayern München die Champions League gewinnen - und damit abermals in die Fußstapfen von Jürgen Klopp treten, dem dieses Kunststück im Vorjahr mit dem FC Liverpool gelang. Tuchels früherer Weggefährte Fredi Bobic sieht beide Trainer bereits auf einem Niveau.

Tuchel werde "ein bisschen unterschätzt", analysierte der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt, der zwischen 1992 und 1994 mit dem heutigen PSG-Coach zusammen bei den Stuttgarter Kickers spielte, gegenüber "Sport1". "Er ist nicht nur der Laptoptrainer. Er kann auch Emotionalität entfachen und vorleben."

Tuchel sei damit gar nicht so anders als "Übertrainer" Klopp, den er 2015 als Cheftrainer beim BVB beerbte, ergänzte Bobic.

Der 48-Jährige konstatierte: "Thomas wollte immer schon Trainer werden. Er hat alles von der Pike auf gelernt, ist Schritt für Schritt gegangen und hat sich super entwickelt. Dass er kopfgesteuert und intelligent ist, hat man auch schon in jungen Jahren gemerkt."

Fredi Bobic hofft auf Champions-League-Triumph des FC Bayern

Bobics Sympathien vor dem Finale sind trotz seiner gemeinsamen Vergangenheit mit Tuchel klar verteilt. "Am Ende des Tages wäre es für den deutschen Fußball einfach gut, wenn Bayern München die Champions League gewinnt. Da sollte man patriotisch sein."

Aus deutscher Sicht ist Bobic hochzufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Saison in der Königsklasse. "Dass zwei deutsche Trainer im Finale stehen und zwei deutsche Mannschaften im Halbfinale waren, kann uns trotzdem stolz machen", sagte der Ex-Profi.

Bobic sieht zudem die Wertigkeit der internationalen Vereinstitel durch die besonderen Umstände aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht geschmälert - im Gegenteil. "Man muss sich nicht dafür schämen, dass man die Champions oder Europa League in so besonderen Zeiten gewinnt. Man muss sogar sagen, dass es historisch ist. Man muss keinesfalls verzichten, sich darüber zu freuen", appellierte der frühere Stürmer, der mit dem BVB 2002 das Finale im UEFA-Pokal und mit dem VfB Stuttgart 1998 das Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger erreichte.