Ballack war sich mit Barça einig

Michael Ballack ist auch Jahre nach seiner Karriere beim FC Bayern ein gern gesehener Gast. Doch seine Zeit in München hätte auch kürzer sein können. Immerhin war er sich bereits mit dem FC Barcelona über einen Transfer einig. Das hat der heute 40-Jährige dem "SID" im Rahmen eines PR-Termins in München bestätigt.
Vier Jahre lang schnürte Michael Ballack zwischen 2002 und 2006 die Schuhe für den deutschen Rekordmeister. Wäre es nach ihm gegangen, hätte sich die Zeit halbiert. "2004 hatte ich die Möglichkeit, zum FC Barcelona zu gehen. Wir waren uns einig, aber der Verein (FC Bayern, Anm. d. Red.) wollte das nicht", so Ballack im Rückblick.
Den Wechsel zu erzwingen, wie es zuletzt Borussia Dortmunds Ousmane Dembélé getan hatte, war für den Mittelfeldspieler undenkbar: "Streiken wäre für mich nie infrage gekommen. Man hat ja als Fußballer auch eine Vorbildfunktion. Man will gewinnen und sich durchsetzen. Aber nicht mit allen Mitteln. Es gibt Grenzen."
Den "Fall Dembélé" sehe er deshalb sehr kritisch, da die "Spieler sehr viel Macht" haben: "Was da passiert ist ist ein No-Go. Dembélé hat Dortmund viel zu verdanken."
Ancelotti wird bei Bayern an der Champions League gemessen
Seinen Ex-Klub Bayern München sieht der ehemalige Mittelfeldspieler in dieser Saison national wieder als großen Titel-Favoriten. "Im Sinne der Liga" hoffe er jedoch, "dass es bei den Bayern auch mal ein bisschen hakt."
Ausschlaggebend seien derweil die Leistungen in der Champions League, die auch für die Bewertung der Arbeit von Trainer Carlo Ancelotti wichtig seien. "Man will ins Finale, am besten gewinnen. Es wird schwieriger in dieser Saison für Ancelotti, das Einführungsjahr ist vorbei, er muss international guten Fußball spielen lassen."
"Man reibt sich international, da wird die Musik gemacht. Dem muss sich auch Ancelotti stellen, daran wird er gemessen werden", so Ballack. Generell sei der Titel in der Königsklasse aus Sicht des früheren DFB-Kapitäns, "fast die einzige Möglichkeit, dass alle zufrieden sind. Das ist so in München, die Meisterschaft ist schon Normalität."
Ballack sieht den FC Bayern "in der Lage, die Champions League zu gewinnen. Sie haben eine Top-Mannschaft, aber sie sind nicht Top-Favorit." Schon in den Gruppenspielen gegen Paris Saint-Germain könne man "gut ausloten, wo man steht." Ebenfalls in der Gruppe B befinden sich Celtic FC und der RSC Anderlecht. Gegen die Belgier (12.09., 20:45 Uhr) beginnt für den FC Bayern auch die neue Saison in der Königsklasse.