05.06.2024 14:15 Uhr

Antonio Rüdiger entgegnet "Arroganz"-Vorwurf

Gewannen mit Real Madrid im Finale gegen den BVB die Königsklasse: Toni Kroos und Antonio Rüdiger
Gewannen mit Real Madrid im Finale gegen den BVB die Königsklasse: Toni Kroos und Antonio Rüdiger

Nationalspieler Antonio Rüdiger hat in den vergangenen Jahren hier und da mit seiner Spielweise angeeckt. Den Vorwurf, arrogant zu spielen, will sich der Innenverteidiger von Real Madrid aber nicht gefallen lassen.

"Die Aktion gegen Japan? Die mache ich immer noch", entgegnete Rüdiger am Mittwochmittag auf der DFB-Pressekonferenz, als er auf eine Szene bei der Weltmeisterschaft von 2022 angesprochen wurde. Beim ersten deutschen Gruppenspiel der Endrunde in Katar hatte der 31-Jährige im Laufduell mit dem Japaner Takuma Asano die Beine auffallend hochgezogen, hinterher wurde ihm bisweilen Arroganz vorgeworfen.

In der Tat sind Sprints dieser Art beim Abwehrchef der deutschen Nationalmannschaft immer wieder zu sehen, auch im Trikot von Champions-League-Sieger Real Madrid. "Von Arroganz zu sprechen ... jeder hat seine eigene Meinung. Das ist mir ehrlich gesagt egal", so Rüdiger nun.

Innerhalb der DFB-Auswahl sieht sich Rüdiger derweil als "emotionaler Leader", der auf dem Platz vorangeht. Die Rolle des Kommunikators übernehmen andere: "Das bin ich definitiv nicht."

Die Rolle als Führungsspieler sei ihm auch von Bundestrainer Julian Nagelsmann anvertraut worden. Bei der Heim-Europameisterschaft gilt er neben Bayer Leverkusens Jonathan Tah als gesetzt.

Antonio Rüdiger hatte Toni Kroos "falsch eingeschätzt"

Von seinem Klub Real Madrid, mit dem er am vergangenen Samstag Borussia Dortmund im Champions-League-Finale bezwang, will er den "Killerinstinkt mitnehmen". Grundsätzlich seien der Verein und die DFB-Auswahl aber "zwei verschiedene Paar Schuhe", so Rüdiger im EM-Quartier in Herzogenaurach.

Am Mittwoch trainierte er gemeinsam mit seinem Real-Teamkollegen Toni Kroos erstmals mit dem DFB-Team in der EM-Vorbereitung. Rüdiger gab auf der DFB-PK zu, den Mittelfeld-Regisseur zunächst "falsch eingeschätzt" zu haben: "Als ich noch jünger war und er schon hier ein gestandener Mann war, hatte ich nicht so viel mit ihm zu tun gehabt. Jetzt habe ich ihn bei Real Madrid besser kennenlernen dürfen. Er ist ein sehr feiner Kerl, ein Familienmensch. Ein stiller Leader, keiner der viel redet, aber auf dem Platz immer vorangeht."

Für das Turnier (14. Juni bis 14. Juli) hat Antonio Rüdiger hohe Ziele, er gab aber auch den Mahner. "Wir müssen demütig sein. Wir alle wissen, was bei den letzten Turnieren passiert ist", sagte der Innenverteidiger.