England » League Cup 2013/2014 » Viertelfinale » Liveticker: Sunderland AFC - Chelsea FC 2:1

Fazit:
Sunderland gelingt daheim die Überraschung im League Cup und besiegt den Favoriten aus London in der Verlängerung mit 2:1! Nur wenige Minuten trennte Mourinho vom Halbfinale und obwohl sein Team den zweiten Durchgang dominierte, verpasste man die Entscheidung und fing sich so in letzter Sekunden den Ausgleich. In der Verlängerung war der Underdog dann hinten raus das bessere Team und zieht daher nicht unverdient eine Runde weiter. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

120 Sekunden gibt es nochmal obendrauf, doch es reicht für Sunderland!

Gelbe Karte für Sung-Yueng Ki (Sunderland AFC)
Er entledigt sich beim Jubel seines Trikots und wird daher verwarnt.

Alles, was Beine hat, ist in der Hälfte der "Blues". Unglaublich, wie sich das Spiel entwickelt hat, wo die Gäste nur ein paar Momente vom Einzug ins Halbfinale entfernt waren und die Partie komplett im Griff hatten.

Vito Mannone fängt eine Flanke ab und macht das Spiel sofort wieder schnell, doch vorne ist Ki auf sich alleine gestellt und muss abbrechen.

Ki gegen Schwarzer! Der Südkoreaner kommt sieben Meter vor dem Kasten völlig blank zum Kopfball und der Australier kratzt das Ding aus dem Winkel.

Gefährlich! Sebastian Larsson bringt die Flanke mit Schnitt zum Tor, in der Mitte kann Chelsea zunächst klären, doch den Nachschuss lenkt Jozy Altidore noch auf den Kasten und Mark Schwarzer reagiert sensationell!

Kevin De Bruyne fehlen Zentimeter: Er geht mit Hochgeschwindigkeit auf den Strafraum zu und schließt flach ab, verfehlt den Kasten aber knapp!

Sunderland hat den ersten Eckball in diesem Durchgang zu bieten und gleich zwei Akteure fliegen gefährlich heran, erwischen das Leder aber nicht.

Natürlich beginnt jetzt auch der Kopf an zu arbeiten, denn jeder Fehler kann nun der Entscheidende sein. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Akteure insgesamt immer vorsichtiger agieren.

Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, hier kann es jetzt in jedwede Richtung gehen.

Brown klärt! Willian geht links spielend an Ondřej Čelůstka vorbei, seinen Flachpass kann in der Mitte der Innenverteidiger aber so eben noch vor Demba Ba wegspitzeln.

Kevin De Bruyne hat die erste Chance der Nachspielzeit, zieht von links in die Mitte, doch verfehlt den Kasten klar.

Jetzt ist hier plötzlich Feuer drin und endlich haben wir auch eine echte Pokalpartie! Wieso hat das nur solange gedauert?

Oder geht sogar noch mehr? Fabio Borini wird rechts geschickt und der Torschütze braucht einfach zu lange und wird dann noch von Gary Cahill geblockt. Die Bahn war frei und etwas mehr Entschlossenheit seitens des Italieners und es könnte hier 2:1 stehen.

Tooor für Sunderland AFC, 1:1 durch Fabio Borini
Wo kam der denn her? Emanuele Giaccherini steckt schön für Jozy Altidore durch, der den Abschluss im Sechzehner zunächst verstolpert. Doch der Ball flippert zum Italiener, der aus ganz spitzem Winkel mit viel Glück durch die Beine von David Luiz vollendet. Mark Schwarzer war durch das Durcheinander im Vorfeld schon geschlagen.

Kommt jetzt noch die Schlussoffensive der Hausherren? Immerhin gibt es mal Ecke, die dann aber gefahrlos verstreicht weil Schwarzer mit den Fäusten zur Stelle ist.

Chelsea behauptet in dieser Phase den Ball und beraubt den Gegner somit der Chance, sich irgendwie Chancen zu erspielen. Das macht der Favorit natürlich Klasse, der speziell unter Mourinho ohnehin Ergebnisse wie kein Zweiter halten kann.

Der Deutsche will es heute offenbar wissen, spielt einen Gegenspieler am Sechzehner aus und zieht erneut ab. Vito Mannone kann klären und ähnlich wie im ersten Durchgang übersieht der Nationalspieler ein wenig den gut postierten Mitspieler im Strafraum und hätte eher abspielen müssen.

Spielbestimmend bleiben aber die Blues, die aus zwei Standards aber keine Gefahr entwickeln.

Der Kameruner mühte sich im ersten Durchgang alleingelassen ab, ließ aber im Zweiten dann die Großchance zum 2:0 liegen. Für ihn bekommt der Ex-Hoffenheimer jetzt noch ein paar Minuten.

Der Spanier hatte es noch einmal probiert, nun geht es aber nicht weiter. Essien übernimmt positionsgetreu, der Ghanaer hat, obwohl nicht seine Stammposition, den Posten als Außenverteidiger schon häufiger gespielt.

Diese Konter werden die Gäste nun öfter bekommen: Schnell geht es über die linke Seite nach vorne, Schürrle rennt sich dann jedoch im Strafraum fest.

Nur eingreifen kann der Einwechselspieler erst Minuten später, weil sich erst Azpilicueta verletzt und behandelt werden und dann auch noch ein Flitzer vom Rasen entfernt werden muss. Das wird sicherlich nachgespielt.

Jetzt wäre es dann auch an der Zeit, über Wechsel nachzudenken, denn auch Gustavo Poyet wird feststellen, dass sein Team keine Chance hat.

Chelsea hat das Geschehen mittlerweile fest im Griff, Lampard versucht es nicht zum ersten Mal mit einem Schuss aus der Distanz, kann damit allerdings bisher nicht überzeugen.

20.731 Zuschauer sind es am heutigen Abend. Das ist schon enttäuschend, im Schnitt kommen in der Liga mehr als doppelt so viele.

Eto'o muss erhöhen! Garnder bedient mit einem Katastrophenfehlpass den Kameruner und der geht auf Vito Mannone zu, platziert den Ball von der Sechzehnergrenze mit der Innenseite aber Zentimeter neben den rechten Pfosten.

Das konnten die Hausherren natürlich überhaupt nicht brauchen, die jetzt weiter aufmachen müssen und damit Konter über die schnellen Außen der "Blues" riskieren.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang und dass Mourinho bei dieser Vorstellung aus den ersten 45 Minuten nicht wechselt, ist schon ein wenig überraschend. Unter anderem De Bruyne wäre ein starker Kandidat gewesen.

Halbzeitfazit:
Der Favorit fand bislang überhaupt nicht in die Partie und konnte bis auf ungefährliche Weitschüsse das Abwehrbollwerk des Tabellenletzten nicht auflösen. Im Verlauf der Partie wurde Sunderland dann immer mutiger, ist das bessere Team und hätte auch einen Handelfmeter bekommen müssen. Insgesamt fehlte es bei den Hausherren noch ein wenig am letzten Willen und der Leidenschaft, um Mourinho und seine Truppe nachhaltig zu gefährden. Bis gleich!

In der Nachspielzeit forciert David Luiz noch einmal einen Angriff, doch die "Blues" müssen einmal mehr hinten rum spielen und so verstreicht die einminütige Nachspielzeit ereignislos.

Im Parallelspiel hat der Favorit übrigens weniger Probleme: ManCity führt gegen Leicester bereits mit 2:0.

Dafür darf sich solche Aussetzer Brown aber nicht oft leisten: Azpilicueta luchst ihm den Ball in der Vorwärtsbewegung ab und setzt Eto'o ein, doch der Innenverteidiger eilt zurück und bereinigt gegen den Kameruner höchst selbst.

Willian feuert aus 15 Metern halbrechter Position knapp am langen Pfosten vorbei und damit mal ein Lebenszeichen des Favoriten ab.

Das hätte Elfmeter geben müssen! Craig Gardner flankt Azpilicueta im linken Sechzehner an, der Außenverteidiger hat die Arme oben und erwischt den Ball deutlich mit dem Ellenbogen. Da hätten sich die West-Londoner nicht beschweren dürfen.

Das passt zum bisherigen Auftritt der Gäste: Kevin De Bruyne verstolpert im Mittelkreis den Ball und leitet fast den Konter ein. Das Spiel bewegt sich auf überschaubarem Niveau, weil vor allem die "Blues" nach vorne gar nichts hinbekommen.

Der anschließende Freistoß aus dem linken Halbfeld trudelt zu weit getreten am langen Pfosten ins Toraus.

Mittlerweile muss man aber fast resümieren, dass vom Tabellendritten der Premier League reichlich wenig kommt.

Gestocher Deluxe! Adam Johnson bereitet über rechts vor und in der Mitte kann Chelsea nicht klären. Nur ein Abschluss kommt auch nicht zustande, unter anderem weil sich an der Sechzehnergrenze dann Altidore und Gardner gegenseitig behindern.

Der Ball rast durch den Fünfer! Schürrle spielt im rechten Sechzehner Wes Brown schwindelig und schickt einen rasanten Flachball quer durch den Strafraum, an den aber niemand herankommt. Cole retourniert das Leder von der Gegenseite nochmal in die Mitte und Sunderland kann dann klären.

Nach anfänglichem Respekt traut sich der Gastgeber mittlerweile sukzessive mehr, was fehlt ist noch der echte Willen und letzter Einsatz.

Allerdings können auch die "Blues" den Abwehrblock des Gegners bislang nicht spielerisch auflösen. Was bleibt sind Weitschüsse, für den aktuellen Versuch erntet Lampard aber höhnischen Applaus von den Rängen.

Im direkten Gegenzug haben die Hausherren dann ihren ersten Ansatz über die linke Seite, doch Dossena bleibt hängen. Im Verlauf feuert Giaccherini den Ball noch in Cahills Körper und fordert halbherzig Elfmeter wegen eines Handspiels. Der Unparteiische steht aber gut und lässt weiterspielen.

Chelsea hat in diesen ersten Minuten etwas mehr vom Spiel, Willian versucht es ebenfalls aus der Distanz, platziert den Schuss aber zu zentral.

Es geht mit intensiven Mittelfeldduellen los oder anders ausgedrückt: Abtastphase!

Im 4-2-3-1 will der portugiesische Übungsleiter ins Halbfinale vordringen und damit ein gutes Stück näher an den dritten Titel im League Cup rücken, denn zweimal konnte er den Pokal schon während seiner ersten Zeit an der Stamford Bridge in die Höhe stemmen und hat zudem in regulärer Spielzeit noch nie ein League-Cup-Spiel verloren. Wir dürfen gespannt sein, ob er diesen Schritt mit seinem Team gehen kann.

Die Aufstellungen sind wie gewohnt unter Spielschema abrufbar.

Immerhin bot man vor knapp zwei Wochen José Mourinho und Co. einen echten Kampf in der Liga an und verlor zu Hause in einem spektakulären Schlagabtausch mit 3:4. Einen ähnlichen Verlauf kann man sich aus neutraler Sicht nur wünschen und der Gastgeber wird sicherlich wieder alles geben, denn Poyet erhofft sich von einem Erfolg im Pokal ein gesteigertes Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben in der Liga.

Erfolg ist im Osten Tyne and Wears momentan rar gesäht: Dem Tabellenletzte der Premier League, der schon im letzten Jahr nur hauchzart dem Abstieg entronnen war, fehlen momentan fünf Zähler auf das rettende Ufer und als einziger heller Fleck aus der bisherigen Saison steht der League Cup, in dem man nach Siegen über Southampton und zwei Drittligisten die Chance aufs Halbfinale hat.