Bundesliga 2024/2025 » 6. Spieltag » Liveticker: FC St. Pauli - 1. FSV Mainz 05 0:3

Fazit:
Eiskalte Mainzer entführen drei Punkte aus Hamburg und schlagen den FC St. Pauli mit 3:0! Die Kiezkicker bezahlten in ihrem ersten Bundesliga-Topspiel Lehrgeld und konnten sich von zwei frühen Gegentreffern nach eigenen Fehlern nicht mehr erholen. Kurz vor der Pause verpassten die Hausherren in einer Drangphase den Anschlusstreffer. Nach dem Seitenwechsel spielten es die 05er cool runter, erhöhten durch einen weiteren Konter zum vorentscheidenden 0:3 und ließen auch im Anschluss nichts mehr anbrennen. Für die Hausherren dürfte sich die Niederlage bei 17:8 Torschüssen und 57% Ballbesitz insbesondere in der Höhe nicht verdient anfühlen, Mainz springt durch gnadenlose Effizienz und Reife auf Rang zehn.

Weiper erzielt beinahe den vierten Treffer, Vasilj pariert per Faustabwehr aus kurzer Distanz. Dann geht die Fahne hoch, Weiper hatte zuvor sowieso im Abseits gestanden.

Ritzka fügt sich gleich gut ein und findet mit einer Flanke von der linken Seite Irvine, der aus neun Metern freistehend hinter Leitsch einen Meter drüber köpft.

Gelbe Karte für Moritz Jenz (1. FSV Mainz 05)
Die Leihgabe aus Wolfsburg stempelt Guilavogui kurz vor dem eigenen Strafraum.

Die Gäste haben seit dem dritten Treffer keine großen Probleme mehr die Kiezkicker fern vom eigenen Tor zu halten.

Die 05er können auch Chancen vergeben. Burkardt legt schon im Strafraum links raus zu Mwene, der aus zehn Metern und spitzem Winkel nur das Außennetz trifft.

Blessin reagiert mit einem Doppelwechsel und bringt endlich neues offensives Personal. Kommt das schon zu spät?

Mainz konzentriert sich mittlerweile ausschließlich auf die Verteidigungsarbeit. St. Pauli rennt an, fehlt aber weiterhin die Durchschlagskraft.

Amiri schlägt einen Eckball von rechts an den Fünfer. Dort köpft Irvine die Kugel raus, Kohrs Nachschuss aus dem Rückraum geht gute drei Meter rechts über das Tor.

Mainz ist offensiv seit dem zweiten Treffer in der 16. Minute nicht mehr in Erscheinung getreten. 60% Ballbesitz und 13:4 Torschüsse für St. Pauli sprechen eine klare Sprache. Der FSV steht nach wie vor tief.

Den spielen die Kiezkicker kurz aus. Über Saad und Smith kommt der Ball zu Treu, der aus 20 Metern zentraler Position abzieht, aber geblockt wird.

Mit demselben Personal wie in Durchgang eins hat Dingert Halbzeit zwei freigegeben. Mainz stößt an und stürmt gleich mal nach vorne - ohne Erfolg.

Halbzeitfazit:
Der FSV Mainz 05 führt dank gnadenloser Effizienz und eklatanten Schnitzern der St. Paulianer Defensive zur Pause mit 2:0 auf dem Kiez. Mit ihren einzigen beiden Chancen stellten die Mainzer nach krassen individuellen Fehlern von Vasilj und Smith in Person von Burkardt und Sieb nach nur 16 Minuten auf 0:2. Ansonsten tauchten die 05er nicht ein Mal vor dem Tor auf und waren in der Defensive beschäftigt. St. Pauli rannte unermüdlich an, ließ aber Präzision beim letzten Pass und im Abschluss vermissen. So fehlt noch die ganz große Chance auf den Anschlusstreffer auch wenn dieser mehr als verdient gewesen wäre. 45 Minuten bleiben den Gastgebern noch, um erstmals in ihrer Bundesliga-Geschichte einen 0:2-Rückstand zu drehen.

Bei der kommt erneut Eggestein aus spitzem Winkel zu einem Abschluss, wieder ist ein Mainzer Bein dazwischen. Dann springt Saad der Ball ins Toraus.

Nach einem Foul von Kohr an Saad bekommt St. Pauli halblinks 22 Meter vor dem Tor nochmal eine gute Standardsituation.

Mainz steht weiterhin sehr weit hinten drin und lässt die Hausherren kommen. Die finden noch nicht die Lücken um zu wirklich klaren Chancen zu kommen.

Kohr muss erneut behandelt werden, kehrt aber in Kürze zurück aufs Spielfeld.

So auch in dieser Situation: Eine Flanke von links sickert zu Saliakas durch, der technisch anspruchsvoll aus zehn Metern halbrechter Position direkt abschließt. Der Ball wäre wohl im rechten unteren Eck eingeschlagen, Zentner ist aber da und packt zu.

Ein Freistoß aus dem linken Halbfeld landet am langen Pfosten bei Eggestein, der volley in die Mitte gibt. Von Burkardts Schulter prallt der Ball leicht in den Rücken von Afolayan, der direkt abzieht, die Kugel aber einen Meter über das Tor jagt.

St. Pauli kommt: Eggestein behauptet sich auf der rechten Außenbahn gegen Jenz, zieht zurück und legt zu Irvine ab. Der nimmt den Ball in den Strafraum mit und schließt druckvoll ab. Aus 15 Metern halbrechter Position landet der Rechtsschuss einen Meter über Zentners Kasten.

Nach dem zweiten Gegentreffer wirken die Hausherren etwas geschockt. Aus zwei leichtfertigen Ballverlusten können die Rheinhessen diesmal kein Kapital schlagen.

Nur sechs Tore hatte St. Pauli an den ersten fünf Spieltagen kassiert - nun sind es nach 16 Minuten bereits zwei. Denen gingen individuelle Fehler voraus, die der FSV effizient ausnutzte.

St. Pauli ist sichtbar um eine Reaktion bemüht, noch sieht das alles aber sehr ungestüm aus. Afolayan zieht aus 25 Metern halblinker Position ab, der Versuch wird noch vor dem Sechzehner von Kohr geblockt.

Erste gute Offensivaktion der Hausherren: Saads Abschluss aus 15 Metern zentraler Position wird noch geblockt. Dann kommt der Ball rechts raus zu Saliakas, der flach an den Fünfer gibt. Zentner schnappt vor Irvine zu.

Nach einem Schlag von Saad muss Kohr am Fuß behandelt werden.

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 0:1 durch Jonathan Burkardt
Mainz führt! Und das geht auf die Kappe von Vasilj. St. Pauli hat die Ecke eigentlich schon geklärt. Mwene chippt den Ball aus dem linken Halbfeld an den Fünfer, wo Burkardt einläuft. Völlig unnötigerweise kommt Vasilj aus dem Kasten. Das sieht der Mainzer Stürmer und überlupft den Pauli-Keeper frech mit dem Hinterkopf. Gut gemacht aber ein klarer Torwartfehler.

Es wird erstmals laut am Millerntor, als den Kiezkickern ein hoher Ballgewinn gelingt. Im Eins-gegen-Eins scheitert Saad aber kur vor dem Strafraum an Leitsch.

Zwei Mal trafen die beiden Clubs bisher aufeinander, dabei hat der FSV eine makellose Bilanz - in der Saison 2010/2011 entschieden die Rheinhessen beide Duelle für sich. Am Ende der Saison qualifizierten sich die Bruchweg-Boys sogar für das interntationale Geschäft während der FC St. Pauli als Tabellenletzter abstieg.

Pauli-Coach Blessin thematisierte im Vorfeld die hartnäckige Spielweise der Mainzer: "Wir müssen eine Balance finden. Mainz agiert sehr Mann-orientert. Da geht es um Kompaktheit und darum, Situationen zu schaffen, durch die man im Eins-gegen-Eins Räume öffnet". Helfen dabei soll Wagner, der den verletzten Boukhalfa ersetzt und damit den einzigen Neuen in der Startelf im Vergleich zum 3:0 in Freiburg darstellt. Doppeltorschütze Saad war unter der Woche krank, ist aber rechtzeitig fit geworden, dafür ist der andere potenzielle Boukhalfa-Ersatz Metcalfe kurzfristig ausgefallen.

Aufsteiger St. Pauli ist spätestens vergangene Woche mit dem ersten Saisonsieg (3:0 in Freiburg) in der Bundesliga angekommen und hat sich damit gleich mal auf Nichtabstiegsplatz 15 geschoben. Der Saisonstart lief für die Kiezkicker ernüchternd, sprangen aus den ersten drei Partien gegen Heidenheim, bei Union und in Augsburg doch null Punkte und 1:6 Tore heraus. Das beachtliche 0:0 gegen Leipzig am vierten Spieltag führte bereits in die richtige Richtung, in Freiburg platzte der Knoten. Mit einem Sieg gegen Mainz könnte das Team von Alexander Blessin im Optimalfall auf Rang elf springen.