3. Liga 2015/2016 » 38. Spieltag » Liveticker: SV Wehen Wiesbaden - VfB Stuttgart II 3:1

Fazit:
Nach 95 aufreibenden Minuten steht fest - Wehen Wiesbaden bleibt in Liga 3! Dabei sah es lange Zeit nicht nach dem Klassenerhalt aus, bis zum entscheidenen Treffer in der Nachspielzeit standen die Hessen unter dem Strich. Zwar ging der SVWW schon früh durch Torsten Oehrl in Führung, doch der knappe Vorsprung hätte der Fröhling-Elf nicht gereicht. Das gesamte Spiel über waren die Schwarz-Roten klar überlegen und hatten Chancen im Minutentakt, doch in der 78. Minute erzielten überraschenderweise die Gäste den Ausgleich - das Abstiegsgespenst drehte schon seine Runden durch die Brita-Arena. Luca Schnellbacher sorgte fünf Minuten später wieder für Hoffnung, Alf Mintzel erzielte in Minute 90'+3 gar den 3:1-Endstand und bewahrt den SV Wehen Wiesbaden im letzten Moment vor dem Absturz in die Regionalliga!

Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 3:1 durch Alf Mintzel
Unglaublich, der SV Wehen Wiesbaden erzielt in der dritten Minute der Nachspielzeit den erlösenden Treffer und bleibt drittklassig! Ein Freistoß von der Mittelinie wird von Kevin Pezzoni verlängert. Auf der rechten Seite taucht Routinier Alf Mintzel auf und hämmert das Leder ins linke Eck. Die hessische Landeshauptstadt feiert!

Doch all das hilft nichts, solange Wehen Wiesbaden nicht selbst einen Treffer erzielt. Die Hessen spielen weiterhin zu umständlich, doch mit Nachspielzeit bleiben noch rund fünf Minuten.

Und wieder fehlt den Hessen nur ein mickriger Treffer. Wissen die Spieler, wie es auf den anderen Plätzen steht?

Gelbe Karte für Benjamin Kirchhoff (VfB Stuttgart II)

Tooor für VfB Stuttgart II, 1:1 durch Daniele Gabriele
Im gleichen Moment, in dem Gabriele vom Elfmeterpunkt trifft, erzielt Cottbus den Führungstreffer gegen Mainz II. In Wiesbaden gehen die Lichter aus!

Eine weitere Viertelstunde steht auf der Uhr, noch ist im Abstiegskampf nichts entschieden. Wehen Wiesbaden fehlt momentan ein einziger Treffer, um auch in der nächsten Spielzeit im Teilnehmerfeld der Dritten Liga vertreten zu sein.

Den Hessen scheint langsam die Puste auszugehen, deshalb nimmt Torsten Fröhling den ersten Wechsel vor. Mit Lindner für Schindler kommt Stürmer für Stürmer.

Schindler versiebt das nächste dicke Ding. Aus 18 Metern segelt das Leder weit am Kasten vorbei.

Die Schwaben kontern! Daniele Gabriele taucht auf einmal frei vor dem Kasten von Markus Kolke auf, doch der 25-jährige Keeper gewinnt das Eins gegen Eins.

Gelbe Karte für Marc Lorenz (SV Wehen Wiesbaden)

Der VfB bekommt einen Freistoß aus knapp 20 Metern zugesprochen, Daniele Gabriele jagt das Leder aber in die Mauer.

So vielen Mannschaften fällt es schwer, sich Torchancen zu erspielen. Die Hessen haben Dutzende, doch die Verwertung ist miserabel.

Mit vier Mann läuft der SV Wehen auf die Stuttgarter Innenverteidigung zu. Am Ende ist es David Blacha, der die nächste Riesenchance versiebt.

Es geht weiter! Wehens Sportdirektor Christian Hock stellte in der Halbzeitpause klar: Die Spieler sind über die Zwischenstände auf den anderen Plätzen informiert.

Halbzeitfazit:
Wehen Wiesbaden führt zur Pause mit 1:0 gegen den VfB Stuttgart II, würde beim Stand der Dinge aber trotzdem den Gang in die Regionalliga antreten. Im Fernduell mit Bremen II könnte am Ende die Tordifferenz entscheidend sein. Das Team von Torsten Fröhling hatte durchaus Chancen, die Führung auszubauen, doch immer wieder scheiterten die Hessen an Keeper Uphoff und an ihrer miesen Chancenverwertung. Oft spielten die Hausherren auch zu umständlich, dabei leistet der Gegner wenig Gegenwehr. Ob es heute zu einem hohen Sieg reichen wird, hängt in erster Linie von den Wehenern selbst ab.

Arianit Ferati visiert den Winkel an, doch Markus Kolke macht sich ganz lang und fischt das Spielgerät aus dem Eck!

Kevin Pezzoni hat sich in einem Zweikampf wehgetan, der ehemalige Kölner muss kurz behandelt werden.

Jetzt ist es von Nachteil, dass in der Arena keine Zwischenstände durchgesagt werden. Die Spieler der Heimmannschaft wissen wohl nicht, dass sie offensiv nachlegen müssen.

Hilßner sorgt für Sorgenfalten in Hessen, soeben erzielt der zukünftige Dresdner den zweiten Treffer für die Zweitvertretung Werder Bremens. Wehen Wiesbaden muss höher gewinnen als die Grün-Weißen, um sie in der Tabelle zu überflügeln.

Die Schwaben werden etwas besser. Das liegt auch daran, dass die Hausherren nicht mehr so zielstrebig auftreten wie zuvor.

Der SVWW setzt im eigenen Stadion zum Konter an! David Blacha taucht frei vor Benjamin Uphoff auf, doch er verschätzt sich beim Abschluss und überlässt dem Keeper die Kugel.

Gerade kann Niklas Bolten einen Schuss von Kevin Schindler gerade noch ins Toraus blocken, es gibt Eckstoß für die Gastgeber!

Auch nach dem Führungstreffer bleiben die Hessen am Drücker. Die Gäste können sich kaum noch befreien.

Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 1:0 durch Torsten Oehrl
Die Hessen legen im Abstiegskampf vor! Oehrl leitet den Angriff selbst ein, legt auf David Blacha ab. Der Pole wartet ab, bis Oehrl in die Schnittschnelle startet, und spielt einen Traumpass in den Sechszehner. Der ehemalige Bremer hat freie Bahn und zieht aus halbrechter Position trocken ins linke untere Eck ab!

Auf einmal ist Luca Schnellbacher durch! Der 22-Jährige läuft allein auf das Tor zu, verliert im letzten Moment aber die Nerven und schießt knapp daneben.

Auch auf den Rängen ist für ein Abstiegsfinale erstaunlich wenig los. Viele Plätze sind freigeblieben, es befinden sich wohl nicht mehr als 3000 Personen im Rund.

In den ersten Minuten treten die Gäste mutig auf. Den Schwaben ist anzumerken, dass sie befreit und ohne Druck aufspielen können.

VfB-Coach Walter Thomae stellte klar: "Wir gehen auch das letzte Spiel ganz seriös an, haben diese Woche gut trainiert und wollen uns mit einem Sieg aus der 3. Liga verabschieden.“ Für die Jungschwaben ist es das letzte Drittligaspiel nach acht Jahren Ligazugehörigkeit.

Sollte sich der SVWW nach neun Jahren Profifußball (zwei Jahre 2. Bundesliga, sieben Jahre 3. Liga) wirklich in die Viertklassigkeit verabschieden, so stünden den Verantwortlichen schwere Aufgaben bevor: Kein einziger Spieler besitzt einen Vertrag für die Regionalliga, eine U23 besitzt der Verein schon länger nicht mehr - an den "worst case" wurden vor der Saison keine Gedanken verschwendet, die Hessen galten gar als Anwärter auf den Aufstieg.

Die Schwarz-Roten sind nicht nur auf einen eigenen Sieg, sondern auch auf Stolperer der Konkurrenz angewiesen. Sollten Cottbus und Bremen II verlieren, wäre der SVWW sogar mit einem Unentschieden gerettet.

Dass der SV Wehen überhaupt noch Chancen auf den Klassenerhalt hat, liegt an einem überraschenden 1:0-Auswärtssieg in Großaspach letztes Wochenende. Steven Ruprecht brachte seine Farben schon nach einer Viertelstunde per Elfmeter in Führung, die Fröhling-Elf beeindruckte mit einer starken Defensivleistung.