Ligen-Check: PSV vor Wachablösung
Erstmals seit 2010 steht in den Niederlanden ein anderer Verein als Ajax Amsterdam vor dem Gewinn der Meisterschaft. Der PSV hat in den letzten Wochen die Topspiele gegen Ajax und Feyenoord zwar verloren, liegt aber dennoch mit großem Vorsprung auf dem ersten Platz und hat den 22. Titelgewinn dicht vor Augen. In der Länderspielpause geht weltfussball auf einen Streifzug durch die Ligen Europas und wirft einen Blick auf die größten Überraschungen und herbsten Enttäuschungen.
Heute an der Reihe: die niederländische Eredivisie.
Das Ende der De-Boer-Ära auf dem Meisterthron. Unter diesem Motto steht der Endspurt in der ersten niederländischen Liga in der Saison 2014/2015. Und dass, obwohl der AFC Ajax nach zuletzt vier gewonnenen Meisterschaften in Serie alles andere als schlecht dasteht: 62 Punkte hat der Tabellenzweite in 28 Spielen geholt. Das sind so viele, wie in keinem der vier Meisterjahre zu diesem Zeitpunkt. Dieses Jahr ist die Überlegenheit des ewigen Rivalen PSV Eindhoven aber zu groß. Die Südniederländer können sich sogar Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz erlauben (1:3 gegen Ajax, 1:2 gegen Feyenoord), so komfortabel ist das Punktepolster. In der Europa League längst rausgeflogen, schickt sich das Team von Coach Phillip Cocu an, sich erstmals seit 2008 wieder die Krone in der Eredivisie aufzusetzen.
Hinter dem souveränen Tabellenführer, der übrigens noch die zweithöchste Punkteausbeute aller Zeiten in den Niederlanden einfahren kann, tummeln sich die üblichen Verdächtigen im Kampf um die internationalen Plätze. Ajax Amsterdam hat als erster PSV-Verfolger acht Punkte mehr auf der Habenseite als der Ligadritte Feyenoord Rotterdam. Somit scheint auch dieser Platz bezogen. Vier Meistertitel und ein zweiter Platz ließen sich immer noch hervorragend lesen nach der fünften und eventuell letzten Spielzeit von Frank de Boer als Ajax-Coach.
Übliche Verdächtige im Europa-League-Rennen
Das Rennen um den einen festen Startplatz für die Europa League und die vier Playoff-Plätze für die Europa League ist hingegen noch im vollen Gange. Feyenoord untermauerte jüngst durch den 2:1-Erfolg gegen Eindhoven seine Ansprüche auf den dritten Tabellenplatz und hielt dadurch den Abstand auf AZ Alkmaar bei vier Zählern. Auf den weiteren Plätzen folgen mit AZ, Vitesse, Heerenveen und Zwolle vier Teams, die sich zumindest das Ticket für die Ausscheidungsspiele zur Europa League sichern wollen.
Dortrecht geht wohl direkt wieder runter
Ein heißer Tanz wartet noch auf die Anhänger von Den Haag, Almelo, Breda und Deventer in der Abstiegszone. Der Ligaletzte FC Dortrecht ist mit großer Wahrscheinlichkeit abgestiegen; denn er ist abgeschlagener Träger der "Roten Laterne". Das genannte Quartett spielt die zwei verbliebenen Plätze für die Abstiegsrelegation aus. Beste Karten scheint hier noch Heracles Almelo zu haben, die noch auf drei der direkten Abstiegskonkurrenten treffen, unter anderem am letzten Spieltag zu Hause auf die Go Ahead Eagles aus Deventer.
Die ganz großen Entscheidungen scheinen in der Eredivisie bereits gefallen. Während der PSV Eindhoven an die "goldenen 00er-Jahre" mit sieben Landestiteln anknüpft und Ajax als voraussichtlicher Vizemeister ebenfalls beste Chancen auf eine weitere Champions-League-Teilnahme hat, wird sich der FC Dordrecht im Jahr eins nach dem Wiederaufstieg wieder aus der Eliteklasse verabschieden.
Mehr dazu:
>> PSV Eindhoven: Attacke auf den Thron
>> Ergebnisse und Tabellen der Eredivisie
Mats-Yannick Roth
Der Fahrplan für den weltfussball-Ligen-Check:
24.03. Türkei: SüperLig
25.03. Niederlande: Eredivisie
26.03. Portugal: Primeira Liga
27.03. Russland: Premier Liga
28.03. Frankreich: Ligue 1
31.03. England: Premier League
01.04. Spanien: Primera División
02.04. Italien: Serie A