Irre Erklärung für VAR-Blackout - Klopp tobt
7. Spieltag der Premier League: Bei 1:2 des FC Liverpool in Tottenham wird ein klares Tor der Reds wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben, obwohl die TV-Bilder ganz klar das Gegenteil zeigen. Der VAR greift trotzdem nicht ein - ein Experte liefert eine kuriose Erklärung für den Fauxpas. Liverpool-Trainer Jürgen Klopp kocht.
In Jürgen Klopp arbeitete es. Kein Wunder. Mit zwei Mann weniger hatten seine Reds lange ein Unentschieden bei den Spurs gehalten. Erst in der 96. Minute besiegelte ein Eigentor des Ex-Schalkers Joel Matip die Niederlage des LFC. Klopp war auf sein Team dennoch "superstolz". Weniger zufrieden war der deutsche Trainer mit den Unparteiischen.
"Die erste Rote Karte - Curtis stellt seinen Fuß auf den Ball und rollt dann in das Bein des Gegners. Wenn man sich das in Zeitlupe anschaut, denkt man: vielleicht Rot, aber unglücklich", setzte Kloppt schon hinter den Platzverweis gegen Curtis Jones (26.) ein Fragezeichen. Richtig auf Touren brachte "The Normal One" aber die Gelb-Rote Karte für Diogo Jota in Minute 69. Die sei "der Killer" für das Siel gewesen, polterte Klopp.
"Die erste Gelbe für Jota ist nie eine Gelbe Karte. Das ist verrückt", wetterte der 56-Jährige.
Und dann war da noch ein haarsträubender Fehler des Schiedsrichter-Gespanns inklusive VAR. In der 35. Minute schoss Luis Diaz die Reds nach Zuspiel von Mo Salah in Führung - dachten alle, bis der Linienrichter die Fahne hob und Abseits anzeigte. Obwohl die TV-Bilder eindeutig zeigen, dass Diaz bei der Passabgabe Salahs nicht abseits steht, griff der VAR nicht ein.
Premier League: VAR-Bosse entschuldigen sich bei Klopp und Liverpool
Die für den VAR in der Premier League zuständige PGMOL sprach nach dem Spiel von einem "erheblichen menschlichen Fehler", der dazu führte, dass der VAR nicht eingriff. Die Verantwortlichen kündigten an, sich bei Liverpool zu entschuldigen.
Wie aber kam es zu dem VAR-Fail? Der "ESPN"-Schiri-Experte Dale Johnson lieferte auf "X" eine kuriose Erklärung, wie es zu dem menschlichen Fehler im Videokeller gekommen sei. "Es war ein kurzer Abseits-Check, weil es klar war, dass Diaz nicht abseits war, deswegen hat er dem Schiedsrichter gesagt: 'Check abgeschlossen'", erläuterte Johnson.
"Durch dieses 'Check abgeschlossen' sagt er, dass die Entscheidung auf dem Platz korrekt ist. Der menschliche Fehler des VAR-Teams war also, dass sie die Entscheidung auf dem Platz falsch verstanden haben. Nicht, weil sie falsche Linien oder irgendwas gezogen haben. Die Linien wurden gezogen und Diaz war ganz klar drin. Der große, fast unglaubliche Fehler war, dass sie die Entscheidung auf dem Platz missverstanden haben." Mit anderen Worten: Die VAR-Kontrolleure pennten ein wenig und dachten ob der Eindeutigkeit der Bilder, der Schiri hätte korrekterweise Tor gegeben.
Leidtragende dieses Blackouts: Klopp und Liverpool. Der Teammanager der Reds wies bei aller VAR-Kritik in einer Art resignierendem Schlusswort auf die Quelle allen Übels hin. "In der guten alten Zeit hätte der Linienrichter auch sehen müssen, dass es kein Abseits war."