PSG droht Ärger wegen Verkauf von Draxler und Co.
Als letzter von insgesamt drei Spielern in diesem Sommer wechselte Julian Draxler am Montag von Paris Saint-Germain in die Stars League nach Katar, schloss sich Al-Ahli an. Zusammengenommen spülten die Transfers PSG auf diese Weise je nach Berichten zwischen 70 und 85 Millionen Euro in die Kassen. Eine Summe, die einen deutlichen Beigeschmack bei vielen Beobachtern hinterließ, denn der Pariser Spitzenklub gehört einer Investment-Gruppe aus Katar. Wurden also am Ende nur Gelder verschoben, um PSG beim Financial Fairplay zu helfen? Die UEFA soll bereits ermitteln.
In der gerade beendeten Transferperiode beherrschte vor allem Saudi-Arabien den Wechselsommer. Zahlreiche (Alt)-Stars des europäischen Fußballs gingen in das Land, in dem das Geld derzeit nur so sprudelt. Auch von Paris Saint-Germain aus zogen immerhin zwei Spieler in die saudische Pro League: Neymar und Georgino Wijnaldum.
Doch gleich drei Stars wechselten überraschend für hohe Summen ins Nachbarland nach Katar, genau dorthin, woher PSG durch seinen Besitzer - die Investment-Gruppe QSI - ohnehin sein Geld bekommt: Namentlich waren das der frühere Bundesliga-Spieler Abdou Diallo (Mainz 05 und BVB), der bisherige PSG-Dauerbrenner Marco Verratti und Julian Draxler.
Letztgenannter schloss sich am Montag, dem Deadline Day, noch Al-Ahli SC an. Für seinen Transfer flossen je nach Bericht zwischen neun und 20 Millionen Euro auf das Konto des französischen Hauptstadtklubs.
PSG selbst sieht "kein Problem"
Der Verkauf von Verratti an den Al-Arabi SC brachte ein paar Tage zuvor bereits 45 Millionen Euro ein. Für Diallo, der ebenfalls zu Al-Arabi ging, wechselten zwischen 15 und 20 Millionen Euro den Besitzer. Beziehungsweise: Ob sie wirklich den Besitzer wechselten, ist laut "L'Equipe" derzeit Stand der Ermittlungen bei der UEFA. Der Verdacht: Die millionenschweren Transfers fanden nur statt, damit PSG die Bedingungen des Financial Fairplay erfüllen kann.
Laut der französischen Sportzeitung prüft die finanzielle Kontrollinstanz der Europäischen Fußball-Union (ICFC) derzeit, ob bei den Deals alles mit rechten Dingen zuging.
Sollte eine zu große Nähe zwischen PSG und Al-Ahli (Draxler) und/oder Al-Arabi (Verratti, Diallo) festgestellt werden, könnten die Ablösesummen geblockt und damit nicht mehr für das Financial Fairplay angerechnet werden, was weitere Konsequenzen für die Pariser hätte.
PSG sieht jedoch "kein Problem" auf sich zukommen und nimmt die Prüfung locker, wie die "L'Equipe" weiter berichtet und dafür einen Klubsprecher zitiert. PSG-Besitzer QSI sei "kein Anteilseigner an den aufnehmenden Klubs und die drei Spieler wurden für eine Summe verkauft, die ihrem Marktwert entspricht", ließ der französische Meister mitteilen.
Zuvor hatte sich unter anderem der spanische LaLiga-Boss Javier Tebas über das Vorgehen der Franzosen geärgert. "Das können wir auch machen, ein Satellitenland finden, das unsere Spieler kauft, um große Gewinne zu machen, und dann alle Spieler kaufen lassen, die wir wollen. Ist das das System, das wir wollen? Ich glaube nicht", zitiert "Transfermarkt.de" Tebas.