Arsenals Renny Smith glänzt in ÖFB-Auswahl
Der erste Eindruck war noch nicht so toll. Beim zweiten Hinsehen ist Österreichs U18-Teamchef Hermann Stadler von "Arsenal-Legionär" Renny Smith überzeugt worden. Der robuste 17-Jährige hat im Mittelfeld geglänzt und in der Verteidigung gute Ansätze gezeigt. Außerdem ist er nicht nur auf dem Platz äußerst lernwillig, sondern büffelt schon eifrig Deutsch, um sich besser integrieren zu können.
Arsenals Renny Smith hat in Österreichs U18-Auswahl beim Testspiel in Ungarn (3:3) erstmals durchgespielt. Teamchef Hermann Stadler stellt ihm ein weitgehend gutes Zeugnis aus und wird den universell einsetzbaren 17-Jährigen weiter auf dem Radar haben.
Smith ist englisch-österreichischer Doppelstaatsbürger, seine Großeltern sind aus Wien. Sein Vater hat den Kontakt zum ÖFB hergestellt, wollte ihn letztes Jahr bei der U17 WM schon im österreichischen Teamdress sehen. "Das wäre aber zu kurzfristig gewesen. Wir haben ihn erst einmal beobachtet und ihn dann im April gegen Dänemark erstmals getestet", erzählt Stadler. Der erste Eindruck war nicht perfekt: "Er hat damals kein Wort Deutsch gesprochen und etwas verunsichert gewirkt."
In Sopron präsentierte sich Smith aber ganz anders. "In der ersten Hälfte haben wir ihn im Mittelfeld eingesetzt. Da war er sehr stark, körperlich robust und ballsicher. In der zweiten Hälfte haben wir ihn als Rechtsverteidiger ausprobiert. Da hat er schon kleine Unsicherheiten gezeigt. Für das erste Mal war das aber auch schon ganz gut."
Richtig gefreut hat Stadler jedoch, dass Smith sich gut integriert hat und schon die ersten Kommandos auf Deutsch verstanden hat. Beim Lernen ist ihm der St. Pöltner Sebastian Starkl behilflich. Die beiden haben beim vergangenen Lehrgang ein Zimmer geteilt. Smith werde auf der Sechser-Position, Achter-Position und vielleicht auch als Rechtsverteidiger ein Thema bleiben. Im Nachwuchs von Arsenal hat er auch schon auf verschiedenen Positionen, zumeist im Mittelfeld, gespielt.
Valentino Lazaro soll Vorbild sein
Für Stadler ist die schnelle Integration von Mehrfachstaatsbürgern ein wesentlicher Teil seines Jobs. Mit Adrian Grbic hat er einen Spieler, der auch noch für Kroatiens Auswahl in Frage kommt, zuletzt aber eine Einladung der Kroaten zu einem Sichtungslehrgang ausgeschlagen hat. "Wenn ich ihm Glauben schenken darf, wird er nicht mehr den Verband wechseln. Er fühlt sich sehr wohl bei uns."
Große Freude hat Stadler aber mit seinem Ex-Schützling Valentino Lazaro, den ÖFB-Teamchef Marcel Koller erstmals für die Erste Mannschaft einberufen hat. "Das ist ein Zeichen für alle jungen Spieler und wird sie motivieren", weiß Stadler", "wenn Valentino seine zwei schweren Verletzungen nicht gehabt hätte, wäre er wahrscheinlich schon früher einberufen worden."
Thomas Schöpf