Trotz zu-Null-Serie: Hamann sieht Neuer als Schwachstelle
Manuel Neuer ist mit dem FC Bayern seit sieben spielen ohne Gegentor. Da könnte man doch meinen, der Torwart ist wieder ganz der Alte. Von wegen, findet Chefkritiker Dietmar Hamann. Er sieht in Neuer vielmehr eine potenzielle Schwachstelle der Münchner.
"Es hat dieses Jahr schon öfter Situationen gegeben, wo Neuer an Toren Schuld war oder wo er Glück hatte, wie in Bochum, dass Minjae Kim den Ball von der Linie kratzt", sagte Hamann in einer Presserunde des TV-Senders "Sky", für den er als Fußball-Experte fungiert.
"Das heißt, wenn du Bälle über die Köpfe der Abwehr spielst: Da hat ihn sein Timing das ein oder andere Mal im Stich gelassen", führte Hamann weiter aus. Der frühere Bayern-Profi sieht bei Neuer Schwächen also ausgerechnet in dessen vermeintlicher Paradedisziplin - dem Herauslaufen und dem Agieren als "Libero" weit vor dem eigenen Tor.
Auch beim 1:0 der Bayern in der Champions League über Paris Saint-Germain hatte der Weltmeister von 2014 in einigen Szenen sein Hauptrevier verlassen, um früh ins Spiel einzugreifen. Hamann schmeckte das gar nicht. "Am Dienstag hat er zwei, drei Situationen gehabt, wo das ganze Stadion die Luft angehalten hat und es gab keine Not. Es war absolut unnötig, dort so ein Risiko zu gehen", polterte der 51-Jährige.
BVB gegen FC Bayern: Hamann legt sich auf Tipp fest
Im Bundesliga-Klassiker bei Borussia Dortmund könne Neuers Stil in die Hose gehen, warnte Hamann und erinnerte an die Stärken des BVB. "Das ist sicher auch was, wenn du vier schnelle Spieler nach vorne hast, wo du die ein oder andere Chance bekommen wirst."
Der Vize-Weltmeister von 2002 sieht die Schwarzgelben im Topspiel am Samstag (ab 18:30 im sport.de-Ticker) keineswegs chancenlos - im Gegenteil. "Die haben eine richtig gute Chance. Ich glaube, dass sie nicht verlieren", sagte Hamann und tippe auf ein 2:2 der ewigen Rivalen.