HSV und Baumgart gegen Schalke unter Druck
Der HSV steckt nach vier Spielen ohne Sieg im Herbstblues, Trainer Steffen Baumgart braucht im Traditionsduell mit Schalke 04 unbedingt einen Sieg.
Es wird langsam ungemütlich für Steffen Baumgart in Hamburg. Und das liegt nicht nur am nasskalten Schietwetter an der Waterkant, nach vier Pflichtspielen ohne Sieg weht dem HSV-Trainer auch medial mächtig der Wind um die Ohren.
"Baumgart unter Druck", titelte etwa das "Hamburger Abendblatt" vor dem Traditionsduell mit Schalke 04 (Samstag, 20.30 Uhr/Sport1 und Sky). "In Hamburg geht das Zittern wieder los, auch im siebten Anlauf die Bundesliga-Rückkehr nicht zu schaffen", analysierte die §Sport Bild". Und die "Bild"-Zeitung schrieb: "Zwischen Platz 1 und Arbeitsamt? Für Baumgart wird es beim HSV jetzt richtig heiß".
Klar ist: Gegen Schalke zählt für Baumgart nach all den Rückschlägen vor der Länderspielpause nun eigentlich nur ein Sieg. "Wir haben ein bisschen den Faden verloren. Meine Aufgabe ist es, den Weg wiederzufinden, um erfolgreich zu sein", sagte der 52-Jährige. Nur 19 Punkte aus zwölf Spielen, lediglich Platz fünf in der Tabelle - das ist viel zu wenig für die Ansprüche in Hamburg.
Das weiß auch Baumgart - trotz der derzeit nur drei Zähler Rückstand auf Tabellenführer Hannover 96 werden am Samstag alle Augen auf den Coach gerichtet sein. "Von der Bedeutung ist uns allen bewusst, worum es geht", sagte Baumgart: "Damit wir endlich wieder ins positive Fahrwasser kommen, müssen wir viel tun, weil Schalke gerade das Momentum auf seiner Seite hat".
Den Königsblauen gelang unter dem neuen Trainer Kees van Wonderen zuletzt endlich wieder einmal ein Sieg in der 2. Liga - nach zuvor fünf Partien ohne Erfolg. Und trotzdem: Der HSV ist zu Hause der Favorit, der Coach muss gewinnen, eine Fortsetzung der Schwächephase darf er sich wohl nicht erlauben. Eine Pleite, glaubt die Sport Bild, könnte Baumgart "den Job kosten".
Doch Baumgart, seit neun Monaten im Amt, lässt den medialen Wirbel an der Elbe cool an sich abperlen. "Die Stimmung in Hamburg kippt innerhalb von 14 Tagen. Mal positiv, mal negativ", sagte er: "Ich versuche, bei mir und den Jungs zu bleiben. Und an den Dingen zu arbeiten, die wir besser machen können. Geradeaus bleiben und den Kopf hochhalten." Selbst im Schietwetter.