VfL Bochum verliert Krisenduell in Hoffenheim
Der VfL Bochum versauert zusehends am Tabellenende, daran ist auch Nationaltorhüter Oliver Baumann beteiligt.
Die Fans ließen ihrem Frust freien Lauf, als Peter Zeidler nach dem nächsten schweren Rückschlag Richtung Kurve stapfte. Dem Trainer des VfL Bochum, für den die Luft immer dünner wird, schlug die Wut der Anhänger entgegen.
Das 1:3 (0:1) im Kellerduell bei der TSG Hoffenheim verkam zu einem Tiefpunkt - nicht zuletzt, weil Nationaltorhüter Oliver Baumann kurz vor dem Ende zum Matchwinner der Kraichgauer avancierte.
"In der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Totalausfälle, das war ein katastrophaler erster Durchgang", sagte Bochums Philipp Hofmann bei "Sky": "Wir müssen jetzt gewinnen, egal wer kommt." Auch weiterhin mit Zeidler an der Seitenlinie? "Das sollen andere entscheiden", meinte der VfL-Angreifer, "dazu will ich mich nicht äußern."
VfL Bochum mit nur einem Punkt
Für Bochum steht weiter nur ein Zähler zu Buche. Daran änderte auch das Tor von Cristian Gamboa (76.) nichts. Kurz vor dem Ende parierte dazu Baumann beim Stand von 2:1 einen kläglich geschossenen Foulelfmeter von Lukas Daschner (89.).
"Wahnsinn, was Olli macht. Deutschlands Nummer eins!", lobte Stürmerstar Andrej Kramaric, der die TSG in Führung gebracht hatte (11.). Marius Bülter (64.) und Haris Tabakovic (90.+3) erzielten die weiteren Treffer für die Hoffenheimer, die vor der Partie lediglich einen Dreier am ersten Spieltag eingefahren hatten.
Die 19.281 Zuschauer in der Sinsheimer Arena sahen zu Beginn starke Gastgeber. Gleich mehrfach wurde es in den ersten zehn Minuten vor dem Bochumer Tor gefährlich. Kramaric brachte die Hoffenheimer Überlegenheit auf die Anzeigetafel. Es war das fünfte Saisontor des Kroaten.
Die Bochumer, bei denen Bernardo und Matus Bero fehlten, waren auch im Anschluss kein ernsthafter Gegner für die Kraichgauer. Die Partie spielte sich fast ausschließlich am oder im VfL-Strafraum ab. Kramaric hätte in der 16. Minute aus kurzer Distanz eigentlich erhöhen müssen. Acht Minuten später traf der 33-Jährige die Latte.
VfL-Fans fordern: "Wir wollen euch kämpfen sehen"
Die Mannschaft Zeidlers, der von 2008 bis 2011 bei der TSG als Assistent von Ralf Rangnick gearbeitet hat, war mit dem knappen Rückstand nach 25 Minuten gut bedient. "Wir wollen euch kämpfen sehen", hallte es aus dem Bochumer Fanblock.
Die Aufforderung half nicht. Die Hoffenheimer, die ohne Grischa Prömel, Ihlas Bebou, Ozan Kabak, David Jurasek, Pavel Kaderabek und den gesperrten Stanley Nsoki auskommen mussten, diktierten weiter das Geschehen. In der 39. Minute konnte Kramaric aber erneut ein Großchance nicht verwerten.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Zeidler in Moritz Kwarteng, Ibrahima Sissoko und Lukas Daschner gleich drei neue Spieler. Sekunden später verpasste Daschner nur knapp den Ausgleich (47.). Auf der anderen Seite wurde ein Treffer von Bülter wegen einer knappen Abseitsstellung nicht anerkannt (49.).
Eine Viertelstunde später gab es keine Zweifel am Tor des Ex-Schalkers. Gamboa machte das Spiel noch einmal unerwartet spannend.