Barcelona fiel nach Lewandowski-Transfer auf Betrüger rein
Im Sommer 2022 wechselte Robert Lewandowski vom FC Bayern zum FC Barcelona. Die Spanier zahlten damals rund 45 Millionen Euro plus Bonuszahlungen für den polnischen Stürmerstar. Im Nachgang ließ sich der Verein von einem Betrüger übers Kreuz hauen.
Offenbar erhielten einige hochrangige Barca-Verantwortliche nach dem Lewy-Transfer Mails, die angeblich von dessen Berater Pini Zahavi stammten. In diesen forderte der "falsche Zahavi", dass ein Teil der Ablöse auf ein Konto der Bank von Zypern überwiesen werden soll. Dabei gab er alle nötigen Daten (IBAN, SWIFT-Code, sowie der Name des angeblichen Anwalts Michael Gerardus Hermanus Demon) an.
Enthüllt wurde diese Vorkommnisse von "SER Catalunya". Der Radiosender aus Barcelona arbeitete dabei mit "Paper Trail Media" und dem "Organized Crime and Corruption Reporting Project" zusammen.
Betrüger drohte mit Beschwerde bei der UEFA
Demnach überwies der Verein die Summe von rund einer Million Euro tatsächlich auf das vom Betrüger angegebene Konto und verlor das Geld lediglich nicht, weil die Bank die Zahlung blockierte, da das Konto erst wenige Wochen zuvor eröffnet wurde und bis dahin nicht genutzt wurde.
Der Betrüger setzte die Bank daraufhin wohl unter Druck, drohte dem Vernehmen nach sogar mit einer Beschwerde bei der UEFA. Die Bank ließ sich allerdings nicht beirren und schloss das Konto im Oktober 2022.
Erst rund einen Monat nach der Überweisung fragte der Klub bei Pini Zahavi nach, ob dieser eine Zahlung auf ein Konto der Bank von Zypern gefordert hatte. Dieser verneinte dies und machte deutlich, dass er keinen Michael Gerardus Hermanus Demon kenne.
"SER" und "OCCRP" machten Michael Gerardus Hermanus Demon im Zuge ihrer Recherchen ausfindig und fanden heraus, dass dieser in keinem Land in Europa als Anwalt tätig ist. Der 51-Jährige behauptete demnach, dass seine Dokumente gestohlen worden seien und möglicherweise zur Kontoeröffnung in Zypern benutzt wurden.
Die Bank selbst versicherte jedoch, dass dies nicht möglich sei. Eine Kontoeröffnung sei "nur nach einem persönlichen Treffen oder einer Videokonferenz" möglich. Zudem würden die Pässe und Ausweisdokumente überprüft werden.
Ermittlungen der spanischen Polizei gibt es zurzeit nicht. Keine der geschädigten Parteien erstatte bisher Anzeige, weshalb bisher auch keine strafrechtliche Verfolgung in die Wege geleitet wurde.