Ex-Bayern-Funktionär schießt scharf gegen Hertha BSC
Markus Hörwick war über 30 Jahre lang Pressesprecher beim FC Bayern, erlebte in seiner langen Dienstzeit bei den Münchnern den Aufstieg des Klubs zum deutschen Rekordmeister hautnah mit. Am Sonntag hat er sich zum sensiblen Thema Investoren im deutschen Fußball geäußert und dabei ein geteiltes Echo hervorgerufen.
Der 68-Jährige stellte in der Talkrunde "Doppelpass" am Sonntag klar, dass es große Unterschiede in Deutschland hinsichtlich der Investoren in unterschiedlichen Vereinen gäbe.
Er wählte dabei ein eindringliches Beispiel: "Eines ist mal zu sagen: Red Bull und auch Dietmar Hopp geben ja nicht nur Geld her und schütten einen Verein zu - wie zum Beispiel in Berlin und es kommt nichts heraus dabei. Sondern die schaffen Strukturen."
Eine klare und ebenso scharfe Spitze gegen Hertha BSC. Der Hauptstadtklub hatte im Sommer 2019 mit dem millionenschweren Einstieg von Investor Lars Windhorst und seiner Tennor Group für Aufsehen gesorgt.
Insgesamt hielt Windhorst zeitweise 66,6 Prozent der Anteile an Hertha BSC, investierte dabei mehrere hundert Millionen Euro in den Verein.
Hörwick lobt Strukturen in Leipzig und Hoffenheim
Im Jahr 2023 wurden die Anteile mit hohem Verlust wieder verkauft, die Alte Dame spielt zudem bereits im zweiten Jahr in den Niederungen der 2. Bundesliga.
Gast im "Doppelpass" bei "Sport1" war am Sonntag übrigens auch Fredi Bobic, der während der Windhorst-Zeit bei Hertha BSC zeitweise als Sportvorstand angestellt war und die unstrittige Misswirtschaft in den Jahren 2019 bis 2023 teilweise mit zu verantworten hat. Die Aussagen Hörwicks quittierte er mit eingefrorener Miene.
Hörwick führte hingegen weiter aus, was ihm an den Modellen RB Leipzig und 1899 Hoffenheim in Deutschland gut gefalle: "Wenn du nach Salzburg oder Leipzig schaust, wenn du nach Hoffenheim schaust: Da sind Strukturen geschaffen, die dem Fußball zugute kommen. Da sind neue Stadien und Nachwuchsleistungszentren gebaut worden. Es gibt mehrere Mäzene in Deutschland, die Geld in einen Klub hineinwerfen, und es kommt nichts dabei heraus."