Nach vier Punkten aus vier Spielen sucht der FC Schalke 04 in der 2. Bundesliga aktuell noch nach Orientierung. Wie fragil die Lage beim Revierklub ist, zeigte am Montag ein Zwischenfall im Training. 

Wie die "Bild" berichtet, musste die Einheit am Mittag zwischenzeitlich unterbrochen werden, weil ein Streit zwischen Kapitän Kenan Karaman und Verteidiger Ibrahima Cissé ausgebrochen war.

Vorausgegangen war ein individueller Fehler des Innenverteidigers im Spiel auf kleine Tore. "Zum dritten Mal läuft dir einer im Rücken weg", motzte Karaman demnach auf Englisch seinen Kollegen an, als Tobias Mohr ein Treffer gelungen war.

Cissé antwortete auf Französisch und erntete damit noch mehr Unverständnis bei seinem Kapitän, der die Sprache nicht beherrscht. Wiederholt forderte Karaman seinen Mitspieler auf, er solle "die Klappe halten". Doch sein Gegenüber scherte die Aufforderung wenig. 

Erst als Trainer Karel Geraerts eingriff, endete der Zoff. Sachlich erklärte der Übungsleiter dem Youngster seinen taktischen Fehler, Karaman musste derweil nicht zum Rapport.

Disziplinprobleme beim FC Schalke 04?

Mohr zeigte im Anschluss Verständnis für den jungen Mitspieler. "Vielleicht hat er die Übung falsch verstanden. Nach den Worten von Kenan war jeder wach", sagte er der "Bild".

Ohnehin sei es nicht außergewöhnlich, dass es in der Mannschaft zu Reibereien kommt. Keineswegs sei der jüngste Zoff ein Anzeichen von fehlender Disziplin.

"Unser Kapitän hat etwas gesagt, vor zehn Jahren wäre das gar kein Thema gewesen. Heutzutage sind die jungen Spieler besser ausgebildet, aber wenn Kenan etwas sagt, ist Ruhe", machte Mohr deutlich.

Später fand zwischen den Streithähnen eine Aussprache statt. Gegen Ende musste das Training allerdings wieder unterbrochen werden, weil Cissé ein ähnlicher taktischer Fehler unterlief. 

Diesmal übernahm Geraerts selbst die Schelte: "Karlsruhe hat sogar zwei große Stürmer, das ist viel zu einfach. Wir dürfen nicht solche Scheiß-Tore kassieren!", klagte er.