England-Ikone will Klopp als Southgate-Nachfolger
Trotz des Einzugs in das Endspiel der Fußball-EM reißen die Diskussionen um den englischen Nationaltrainer Gareth Southgate dieser Tage nicht ab. Am Abend der 1:2-Finalniederlage der "Three Lions" gegen Spanien machte sich auch Englands Fußball-Ikone Gary Lineker erneut für eine Neubesetzung des Trainerpostens stark.
Auch, wenn es am Sonntagabend in Berlin wieder einmal nicht zum großen Titelgewinn für die Englische Fußball-Nationalmannschaft reichte: Die Turnierbilanz der Three Lions bei den letzten Welt- und Europameisterschaften lässt sich durchaus sehen. Bei den letzten beiden EMs stand England jeweils im Endspiel, verlor dort knapp gegen Italien und zuletzt Spanien.
Bei den Weltmeisterschaften in Russland (2018) und Katar (2022) kamen die Engländer ebenfalls recht weit, scheiterten letztlich im Halb- beziehungsweise Viertelfinale.
Bei allen vier Turnieren stand Gareth Southgate als Cheftrainer in der Hauptverantwortung der Engländer. Auch, wenn die reine Bilanz in seiner Heimat durchaus Zufriedenheit auslöst: Der verhaltende und zum Teil passive und abwartende Spielstil der Three Lions wurde während der gesamten EURO 2024 in Deutschland massiv kritisiert.
So fordern trotz des Erreichen des Finals zahlreiche englische Fußballgrößen einen Trainerwechsel und einen Neustart mit Hinblick auf die Weltmeisterschaft in zwei Jahren in den USA, Kanada und Mexiko.
Dazu zählt auch der 80-malige Nationalspieler Gary Lineker. Dieser hatte sogar einen konkreten Nachfolge-Vorschlag parat, forderte am Sonntagabend in der "BBC" niemand Geringeren als Jürgen Klopp als neuen englischen Nationaltrainer.
"Klopp ist irgendwie ohne Job. Er wird sich ein bisschen ausgeruht haben", sagte der TV-Experte nach Englands Finalniederlage in Berlin gegen Spanien.
Als Ex-Profi Alan Shearer ihn daraufhin in der "BBC"-Gesprächsrunde fragte, ob er wirklich glaube, dass England "einen deutschen Trainer holen werde", antwortete Lineker: "Er ist nicht wirklich deutsch, oder? Er ist halb Deutscher, oder nicht, weil er schon so lange in England ist."
Scheitert es am Geld?
Der 63-jährige Lineker gab aber auch zu bedenken, dass Klub-Trainer wie Klopp "schrecklich viel Geld" bekommen würden. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die FA so viel Geld hinblättert."
Der Vertrag mit dem aktuellen Nationalcoach Southgate, der seine Zukunft nach der erneuten Final-Niederlage offen ließ, läuft noch bis Ende des Jahres. Vor allem unter den mitgereisten englischen Fans hatte sich zuletzt großer Unmut über die Spielweise ihrer Nationalmannschaft breit gemacht.
So wurden der Coach und sein Team nach dem Gruppenspiel gegen Slowenien (0:0) von den eigenen Fans ausgebuht, vereinzelt flogen sogar Bierbecher.
Jürgen Klopp selbst hatte nach der abgelaufenen Saison den FC Liverpool nach neun Jahren verlassen und angekündigt, zunächst eine Pause vom Trainergeschäft machen zu wollen.
Dennoch wird der 57-Jährige mit zahlreichen Trainerposten im Weltfußball in Verbindung gebracht. Medienberichten zufolge soll sich zum Beispiel WM-Co-Gastgeberland USA zuletzt vergeblich um Klopps Dienste bemüht haben.