Union will im Abstiegskampf davonziehen
Union Berlin steht beim FSV Mainz 05 vor einem Sechs-Punkte-Spiel. Mit einem Sieg im Kellerduell könnten die Eisernen vorerst durchatmen.
Der Weg zum Klassenerhalt ist weit, die sportliche Lage noch immer prekär - doch der Befreiungsschlag ist in Sicht. Nach dem freien Fall in der Hinrunde greift Union Berlin zum Rückrundenstart nach der Trendwende im Abstiegskampf. Das Kellerduell beim FSV Mainz 05 am Freitag (20:30 Uhr) wird zum Sechs-Punkte-Spiel - und die Berliner haben klare Vorstellungen.
"Wir werden versuchen, diese drei Punkte zu holen", sagte Trainer Nenad Bjelica vor dem Spiel zweier Teams, "die diese Situation vor der Saison so sicherlich nicht erwartet haben."
Als Champions-League-Starter und mit prominenten Neuzugängen wollten die Eisernen eigentlich wieder im Kampf um Europa mitmischen. Der Saisonauftakt gegen Mainz im August (4:1) war vielversprechend, wenig später folgte der Absturz. Nur 14 Punkte hat Union auf dem Konto, steht damit auf dem 15. Platz aber trotzdem besser da als Mainz (11), der 1. FC Köln (11) und Darmstadt 98 (10).
Ein Sieg würde die Ausgangslage für die Berliner, die am kommenden Mittwoch noch das Nachholspiel bei Rekordmeister Bayern München (20:30 Uhr) absolvieren, stark verbessern. "Mainz ist ein sehr schwerer Gegner, sie sind zu Hause sehr stabil geworden", sagte Bjelica: "Es für uns wichtig, die Zweikämpfe anzunehmen und unsere Spielidee von der ersten Minute an auf den Platz zu bringen. Jeder Punkt zählt."
Probleme beim 1. FC Köln - Hoffnung in Darmstadt
Nicht nach Mainz reist Stürmer Sheraldo Becker. Der 28-Jährige, der lange als Leistungsträger gesetzt war, ist für Vertragsgespräche freigestellt. "Wir fokussieren uns auf die Spieler, die da sind. Wir werden versuchen, mit diesen Spielern, die bereit sind für den Abstiegskampf, am Ende über der Linie zu stehen."
Das ist auch das Ziel der Mainzer. Das 1:1 gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Wochenende war ein Anfang, gegen Union will das Team von Trainer Jan Siewert nachlegen. Ansätze aus dem Punktgewinn gibt es genug. "Die Moral hat gestimmt, kämpferisch hat es gepasst und wir haben nie aufgegeben, das war positiv", sagte Torschütze Silvan Widmer.
In Köln ist das Toreschießen das große Problem. Die schwächste Offensive der Liga (elf Tore) ist nach den Ausfällen der Stürmer Davie Selke (Fußverletzung) und Luca Waldschmidt (Anbruch des Wadenbeins) zusätzlich ausgedünnt. Ersatz dürfen die Kölner aufgrund der Transfersperre nicht verpflichten. Im Duell mit Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ist ein Ende der Flaute kaum zu erwarten.
Profitieren könnte Darmstadt 98. Trotz zuletzt zehn sieglosen Spielen nacheinander ist der Glaube an den Ligaverbleib ungebrochen. "Wir werden lange kämpfen müssen, um den Schalter in unsere Richtung zu lenken", sagte Trainer Torsten Lieberknecht. Der Anfang soll gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) gemacht werden.