Toni Kroos kritisiert Schalke-Bosse
Toni Kroos hat die Verantwortlichen des FC Schalke 04 für den Umgang mit der Causa Timo Baumgartl kritisiert. Der Sommer-Neuzugang hatte den mittlerweile geschassten Trainer Thomas Reis unmittelbar nach dem Spiel gegen den FC St. Pauli (1:3) in einem Spielfeld-Interview indirekt für seine taktische Marschroute kritisiert.
Timo Baumgartl hat beim FC Schalke 04 zwei ereignisreiche Wochen hinter sich. Nach einem schwachen Saisonstart der Königsblauen, denen er sich erst vor der Saison anschloss, und einer bitteren Niederlage beim FC St. Pauli wurde der Routinier am "Sky"-Mikrofon emotional, bemängelte den Matchplan seines Teams und kritisierte damit indirekt auch den ohnehin angezählten Thomas Reis.
Baumgartl wurde daraufhin von der Vereinsführung mit einer Geldstrafe belegt und zur U23 abgeschoben. Kurz darauf musste allerdings Reis seinen Hut nehmen. Nachdem er die Partie gegen SC Paderborn verpasste (1:3), ist Baumgartl mittlerweile zurück im Team und steht beim kommenden und immens wichtigen Heimspiel gegen Hertha BSC am Sonntag (13:30 Uhr) wohl auch wieder auf dem Feld und im Mittelpunkt. Dass es überhaupt so weit kam mit Baumgartl, wurde nun vom 2014er Weltmeister Toni Kroos kritisiert.
"Die Reaktion ist mir viel zu viel", sagte Kroos in seinem Podcast "Einfach mal Luppen" über die Entscheidung der Bosse, Baumgartl das Training mit der ersten Mannschaft zu verweigern. "Wenn du es als komplette Kritik am Trainer wertest, gib ihm eine Geldstrafe. Dann ist es mit einer Entschuldigung getan. Ab dann sollte man sich mit dem Inhalt auseinandersetzen", gab Kroos eine deutliche Empfehlung ab.
Baumgartl hatte die Taktik von Reis unter anderem als "Spieler mit dem Feuer" bezeichnet. "Wenn man mal einen Schritt zu spät kommt, ist das brutal zu verteidigen. Das ist eine risikohafte Sache, die wir machen. Und dann ist es einfach so, dass man immer mal wieder Gegentore kassiert, das ist Fakt", so der S04-Profi. Aus Sicht von Kroos eine Kritik, die in Ordnung geht.
Kroos: Baumgartls Kritik war inhaltlich begründet
"Er ist vielleicht etwas zu direkt dem Trainer gegenüber, aber er ist immer beim Inhalt geblieben, er hat nichts Schlechtes über jemanden gesagt", betonte Kroos. Dazu kommt für den Profi von Real Madrid noch der Zeitpunkt der Aussagen.
"Man muss das in die Klammer setzen, dass es fünf Minuten nach dem Spielende war. Da sind die Emotionen noch da", setzte der 33-Jährige hinzu.
Schalke steht nach acht Spieltagen mit 18 Gegentoren auf dem drittletzten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga. Nur der Letzte, VfL Osnabrück, hat mehr Treffer kassiert (20).