"Werden Anspruch nicht gerecht": Füllkrug schlägt Alarm
Aus im DFB-Pokal, und jetzt kommen Harry Kane und Co. nach Bremen: Bei Werder herrscht schon Alarmstimmung.
Köln (SID) Niclas Füllkrug sprach die Missstände bei Werder Bremen schonungslos und offen an, doch Angst vor Bayern München und Harry Kane hat der Nationalstürmer nicht. "Nö", sagte Füllkrug mit Blick auf den Bundesligaauftakt am Freitag (20.30 Uhr/DAZN und Sat.1) gegen den Rekordmeister: "Wir haben ja auch zwei Tore geschossen, in der Offensive haben wir kein großes Problem."
Wohl aber in der Defensive - das wurde beim ernüchternden und verdienten Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten Viktoria Köln einmal mehr deutlich. "Wenn du drei Gegentreffer kriegst, dann ist es halt schwer", sagte Füllkrug nach dem 2:3 (1:0) beim Underdog. Zum 13. Mal scheiterte Bremen gleich in der ersten Pokalrunde - das ist ein Negativrekord für einen Bundesligisten.
"Es ist mein Anspruch, und ich glaube auch der Anspruch der meisten hier, gegen einen Drittligisten weiterzukommen", sagte Füllkrug: "Dennoch werden wir als Mannschaft diesem Anspruch nicht gerecht."
Fast 80 Minuten hatte Werder in Unterzahl verbracht, weil Amos Pieper (11.) den durchstartenden Stürmer Luca Marseiler nur per Notbremse stoppen konnte. "Wie clever das jetzt war, da sich eine Rote Karte an der Mittellinie zu holen, sei auch mal dahingestellt", kommentierte Füllkrug: "Solche Situationen passieren uns leider häufiger, das ist nicht das erste Mal. Dadurch leidet man als gesamte Mannschaft."
Werder Bremen: "Eine Baustelle, die wir seit Längerem haben"
Es sei die Aufgabe des Trainerteams und der Vereinsführung, diese wiederkehrenden Fehler zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen. "Wir haben viele ordentliche Spieler, es ist möglich, das abzustellen mit den Spielern, die wir da haben", sagte der 30-Jährige, der das 2:1 (77., Foulelfmeter) erzielt hatte.
Trainer Ole Werner machte seinem Team "kämpferisch und läuferisch keinen Vorwurf", Werder habe "vieles vernünftig gemacht" - und war durch Füllkrug und Marvin Ducksch (43.) zweimal in Führung gegangen. "Umso bitterer ist es, dass wir so verteidigen, dass wir drei Gegentore bekommen, die sich alle ein bisschen ähneln." Es sei "nicht ganz einfach in Unterzahl", und doch bleibt die Defensive "eine Baustelle, die wir seit Längerem haben".
Schon die vergangene Rückrunde in der Bundesliga war schlecht, dort holte Werder lediglich 15 Punkte - nun zeigt bereits das erste Pflichtspiel, dass die neue Saison höchst kompliziert werden könnte. Füllkrug, hinter dessen Zukunft in Bremen weiterhin ein Fragezeichen steht, betonte, es sei "wichtig, dass wir eine Mannschaft haben, an die wir alle glauben".
Statt Zuversicht herrschen nach den Eindrücken von Samstag immer mehr Zweifel - Abwehrchef Niklas Stark versuchte dennoch, dem K.o. etwas Positives abzugewinnen. "Ab und zu braucht man mal einen Schlag in den Nacken, damit man aufrechter stehen kann", sagte er und richtete den Blick bereits aufs Duell mit Kane und Co. in Bremen: "Es ist gut, dass es schon am Freitag weitergeht."