16.03.2016 16:20 Uhr

Manchester United hofft auf ein Wunder

Manchester United steht in der Europa League mit dem Rücken zur Wand. Nach der 0:2-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel in Liverpool gehen die "Red Devils" als klarer Außenseiter in das Rückspiel am Donnerstag (ab 21:05 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Old Trafford. Unmöglich scheint die Wende aber nicht, in der Vergangenheit hat Manchester United schon oft ein K.o.-Duell noch drehen können.

Bereits dreimal konnte ein 0:2-Rückstand wettgemacht werden. Im Achtelfinale der Champions League 2013/14 gab es gegen Olympiakos zu Hause einen 3:0-Erfolg. Das war auch im Viertelfinale des Cups der Cupsieger in der Saison 1983/84 gegen den FC Barcelona der Fall. Mit einem 4:1 reagierte United in der ersten Runde des Cups des Cupsieger 1963/64 gegen Tottenham. Im Meistercup 1956/57 hatte man auswärts gegen Athletic Bilbao 3:5 verloren und das Viertelfinal-Duell mit einem 3:0-Heimerfolg noch gedreht.

"Es wäre Uniteds größter Sieg über Liverpool", befand Vereinslegende Bryan Robson. Vor allem nach dem schwachen Auftritt an der Anfield Road ist aber damit eher nicht zu rechnen. Nur ein starker Goalie David de Gea hatte da seine Mannschaft vor einem Debakel bewahrt. "Es ist wie ein Finale für uns. Ich glaube daran, dass der Aufstieg noch möglich ist. Die Atmosphäre im Stadion wird uns behilflich sein", sagte Mittelfeldspieler Juan Mata.

Nach Liverpool wartet auch noch das Derby

Für seine Mannschaft ist es das erste von zwei Highlights diese Woche, am Wochenende geht in der Liga das Manchester-Derby in Szene. "Wir stehen vor einer sehr wichtigen Woche. Die Aufgaben sind natürlich nicht einfach, wir hoffen aber trotzdem auf zwei erfolgreiche Spiele", verlautete Mata. Stürmerstar Wayne Rooney fällt fix weiter aus, Bastian Schweinsteiger könnte sein Startelf-Comeback geben. Der wiedergenesene Kapitän des deutschen Nationalteams war am Sonntag beim 1:1-Remis im FA Cup gegen West Ham United immerhin für 15 Minuten zum Einsatz gekommen.

Es war die dritte sieglose Pflichtspielpartie für den 20-fachen englischen Meister hintereinander. Liverpool war hingegen am Wochenende spielfrei und konnte sich deshalb gezielt auf das Rückspiel vorbereiten. Nach drei Pflichtspielsiegen in Folge sollte das Selbstvertrauen stimmen. "Das 2:0 ist ein perfektes Ergebnis. Wir sind in einer guten Position und wollen in die nächste Runde einziehen. Dafür müssen wir genauso wie vor einer Woche auftreten", gab Liverpool-Trainer Jürgen Klopp die Marschroute vor.

Niemand gibt Tottenham eine Chance auf die Wende

Noch schlechter als für United schaut es für Tottenham aus. Die Spurs mit ÖFB-Teamspieler Kevin Wimmer gehen am Donnerstagabend (ebenfalls ab 21:05 Uhr im weltfussball-Liveticker) mit einer 0:3-Hypothek ins Rückspiel gegen Borussia Dortmund. "Das noch zu drehen, ist nicht die einfachste Aufgabe. Sie ist fast unlösbar gegen einen Gegner wie Dortmund, aber wenn uns ein frühes Tor gelingt, ist vielleicht noch etwas möglich", hat Wimmer das Viertelfinale noch nicht abgeschrieben. Im Europacup ist Tottenham zu Hause neun Spiele ungeschlagen, die jüngsten beiden Partien wurden gegen Fiorentina (3:0) und Monaco (4:1) mit drei Toren Unterschied gewonnen.

Auch deshalb nimmt der BVB das Rückspiel nicht auf die leichte Schulter. "Wir sind noch nicht durch, in der Europacup-Geschichte hat es schon viele Überraschungen gegeben", warnte Sportdirektor Michael Zorc. Und Außenverteidiger Marcel Schmelzer ergänzte: "In London wird die Bude brennen." Dortmund geht ersatzgeschwächt ins Rennen, Ilkay Gündogan und Sven Bender stehen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.

Mit Marc Janko ist beim FC Basel noch ein weiterer ÖFB-Legionär im Bewerb vertreten. Die Ausgangsposition gegen den Titelverteidiger ist nach dem 0:0 im Heimspiel alles andere als ideal. Aber der Toräger peilt mit dem Schweizer Meister am Donnerstag (ab 21:05 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Spanien eine Überraschung an.

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apa/red